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Trump-Prozess: Ausnahmezustand in New York City

A supporter of former President Donald Trump waves flags Monday, April 3, 2023, in West Palm Beach, Fla. Trump is expected to travel to New York for his booking and arraignment on charges arising from ...
Zur Trump-Anklageverlesung versammeln sich zahlreiche Menschen auf Amerikas Straßen. New York ist vorbereitet.Bild: AP / Wilfredo Lee
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Trump-Prozess: Ausnahmezustand in New York City

04.04.2023, 17:55
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Der Tag der Anklageverlesung ist sicherlich nicht nur für den früheren Präsidenten der Vereinigten Staaten mit Stress verbunden – sondern auch und vor allem für die Stadt New York. Der Prozess gegen Donald Trump ist ein Medienspektakel. Und die ganze Stadt ist in Aufruhr – und hat die Sicherheitsvorkehrungen mit Blick auf mögliche Ausschreitungen massiv hochgefahren.

Schon am Abend vor der Anklageverlesung standen Menschen in Schlangen vor dem Gericht im Süden Manhattans an, um in den Saal zu kommen. Rund um das Gebäude wurden Absperrungen errichtet, Medienvertreter:innen aus aller Welt bauten ihre Kameras auf.

Republikanerin ruft MAGA-Bewegung zu großen Protesten auf

Die radikale republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene, eine der bekanntesten Verschwörungstheoretikerinnen im US-Parlament, will während des Gerichtstermins draußen vor der Tür protestieren. Auf Twitter forderte sie am Abend vor dem Prozessauftakt ihre Community auf, gemeinsam mit ihr vor dem Gericht zu protestieren – gegen die politische Verfolgung von Trump.

"Tragt eure MAGA-Hüte", fordert sie außerdem auf. MAGA ist die Abkürzung für den früheren Wahlspruch Trumps: Make America Great Again (Macht Amerika wieder großartig). Trump versammelt nach wie vor etliche Anhänger:innen der MAGA-Bewegung hinter sich.

Auch der Twitter-Account "The Trump Train" – ein Fan-Account mit blauem Haken – schreibt: "Ich bete für Präsident Trump und seine Familie. Wer ist an meiner Seite?"

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Trump selbst hatte bereits vor einigen Wochen zu Protesten gegen die "Hexenjagd" aufgerufen. Kein Wunder also, dass sich viele New Yorker:innen an die Erstürmung des Kapitols in Washington am 6. Januar 2021 erinnerten. Und deshalb befürchteten, in der liberalen Ostküstenmetropole könnte es ebenfalls zu Chaos und Randale kommen. Bürgermeister Eric Adams warnte Demonstrant:innen vorsorglich davor, gewalttätig zu werden. New York sei kein "Spielplatz für unangebrachte Wut".

Sowohl der Trump Tower, in dem der ehemalige Präsident auf die Anklageverlesung wartete, als auch das Gericht waren mit Barrikaden geschützt. US-Präsident Joe Biden gab sich hingegen demonstrativ entspannt. "Ich habe Vertrauen in die New Yorker Polizei", entgegnete er auf die Frage, ob er sich Sorgen mache.

Vor dem Prozessauftakt bleiben große Proteste aus

Die große Pro-Trump-Demo, die sich die Republikanerin Marjorie Taylor Greene in den Kopf gesetzt hatte, ist tatsächlich eher klein ausgefallen. Zu der von ihr angekündigten Uhrzeit sind nicht allzu viele Pro-Trump-Demonstrierende vor Ort. Und die wurden von den Anti-Trump-Protestierenden mit Kuhglocken zum Schweigen gebracht, wie ein Video von US-Journalist David Corn zeigt.

Statt der wohl erhofften tausenden Unterstützer:innen versammelten sich gerade einmal Dutzende in unmittelbarer Nähe des Gerichtsgebäudes. Sie werteten die Anklage als rein politisch motiviert. Die Demonstranten schwenkten Trump-Fahnen und hielten Schilder hoch, auf denen unter anderem "Hexenjagd" stand.

Trump sei "vollkommen unschuldig", sagte eine Unterstützerin. Der Republikaner lege "all die Korruption" im Land offen. Eine andere Frau sagte, gegen Trump würden "kommunistische Taktiken" angewandt. "Amerika wird sich das niemals gefallen lassen."

Polizei hat die Lage im Griff

Vor dem Gerichtsgebäude wurde von Anti-Trump-Demonstrierenden außerdem ein Banner mit dem Schriftzug "Trump lügt die ganze Zeit" entrollt – und prompt von MAGA-Anhängerinnen abgeräumt. Der New Yorker Polizei gelang es allerdings, die beiden Pro-Trump-Protestantinnen mit MAGA-Kappen aus dem Mob der Anti-Trumps zu drängen. Es machte den Anschein, als würden die beiden Lager sensibel getrennt.

Die Anti-Trumps allerdings, das wurde mit Transparenten und Schildern deutlich, sind erleichtert, dass ihr Ex-Präsident sich nun vor Gericht verantworten muss. "Lock him up", also "Sperrt ihn ein", ist eine häufige Forderung. Andere machten Trump darauf aufmerksam, dass es im Gefängnis kein Haarspray für seine Frisur geben wird.

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