Im November wird es in den USA ernst, dann steht die nächste US-Wahl an. Derzeit sieht es danach aus, dass zwei alte Konkurrenten erneut gegeneinander antreten werden: der amtierende Präsident Joe Biden und dessen Vorgänger Donald Trump.
Die beiden älteren Herren buhlen schon jetzt um die Gunst der Wähler:innen. Der Wahlkampf ist in vollem Gange. Während Biden vor allem die weibliche Wählerschaft umgarnt, poltert Trump in gewohnter Manier lautstark vor sich hin.
Trotz seiner zahlreichen Gerichtsprozesse hat Trump nach wie vor Gefolgschaft, die ihn verehrt. Und genau diese Menschen pumpt der Republikaner nun an.
Für den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner läuft in wenigen Tagen eine wichtige Frist ab. Konkret geht es um 454 Millionen US-Dollar, die Trump Ende März bei Gericht vorweisen muss. Diese Summe braucht er, um im Betrugsprozess um seine Trump Organization in Berufung gehen zu können.
Bislang war Trump wohl nicht in der Lage gewesen, das nötige Kleingeld aufzubringen. Offenbar wollten ihm weder Versicherungsunternehmen noch andere Anbieter helfen, die nötigen Sicherheitsleistungen aufzubringen. Trump braucht dieses Geld – oder eben eine gleichwertige Sicherheit – aber um jeden Preis. Nur so kann er in Berufung gehen. Nur so kann er eine mögliche Beschlagnahmung seines Eigentums verhindern.
Die New Yorker Staatsanwältin Letitia James hatte angedroht, Immobilien Trumps zu beschlagnahmen, sollte er die Strafe bis zum 25. März nicht zahlen können.
Im Februar war Trump in dem Betrugsprozess zu einer Strafe von mehr als 350 Millionen Dollar verurteilt worden. Mit Zinsen beläuft sich die Gesamtsumme mittlerweile auf 454 Millionen Dollar. Der Richterspruch beinhaltet zudem, dass der Immobilienunternehmer drei Jahre lang keine Firma im Bundesstaat New York führen darf. Trump hat Revision eingelegt.
In dem Zivilprozess wurde Trump und dessen Söhnen sowie Mitarbeitenden vorgeworfen, den Wert der Trump Organization jahrelang manipuliert zu haben, um an günstigere Kredite und Versicherungsverträge zu kommen.
Nun greift Trump auf eine unvorhergesehene Ressource zurück: Seine Anhänger:innen. Wie "Spiegel" berichtet, soll der Ex-Präsident per Brief um Spenden gebeten haben. Das Medium zitiert: "Bevor der Tag vorbei ist, rufe ich EINE MILLION Pro-Trump-Patrioten dazu auf, ihren Beitrag zu leisten und zu sagen: STOPPT DIE HEXENJAGD GEGEN PRÄSIDENT TRUMP!"
Es werde um Beiträge zwischen 20,24 bis 3300 Dollar gebeten, heißt es weiter. Außerdem wird Staatsanwältin James vorgeworfen, die Immobilien aus politischem Kalkül beschlagnahmen zu wollen. Es wird nahegelegt, dass dadurch die Wahlchancen Bidens gesteigert werden sollen.
(Mit Material der dpa)