Schon die Vorwahlen sorgen in den USA für erregte Gemüter: Mittlerweile sieht es so aus, als würden im Herbst erneut Biden und Trump antreten.Bild: IMAGO images/Sean Rayford / SOPA Images
International
Der Wahlkampf in den USA ist im vollen Gange. Nach den bisherigen Vorwahlen dürfte klar sein: Gegeneinander antreten werden Ex-Präsident Donald Trump (Republikaner) und Präsident Joe Biden (Demokraten). Viele gehen davon aus, dass es für Biden bei diesem erneuten Duell knapp werden könnte.
Eine erneute Präsidentschaft von Trump wirkt möglich. Trotz zahlreicher Gerichtsprozesse hat er eine Menge Anhänger:innen hinter sich versammelt. Darunter die Maga-Bewegung, deren Name auf Trumps berühmten Wahlspruch "Make America Great Again" beruht, und christliche Nationalist:innen.
Trump, so macht es den Eindruck, ist eine Verheißung für jene, denen das progressiv-liberale US-Amerika zu modern und frei wird. Und Biden will sich als Gegenspieler präsentieren: Seinen Wahlkampf widmet er unter anderem Frauen – und dem Recht auf Schwangerschaftsabbrüche.
Religion und moralisches Verhalten sind wichtige Indikatoren für Wahl
Eine neue Umfrage des nichtstaatlichen US-Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center kommt nun zu dem Schluss, dass sich knapp die Hälfte der US-Amerikaner:innen einen religiösen Präsidenten wünscht.
So gaben etwa 48 Prozent an, es sei wichtig, dass der Präsident religiös ist. 36 Prozent war es zudem wichtig, dass der Präsident der gleichen Religion angehörte, wie sie selbst.
Joe Biden möchte erneut Präsident werden. Bild: imago images / ABACAPRESS/ Pool
Spannend: Bei Anhänger:innen der Republikaner ist es doppelt so häufig wichtig, wie bei der Anhängerschaft der Demokraten, dass der Präsident die gleiche Religion vertritt, wie sie selbst (51 Prozent zu 25 Prozent). Und nur elf Prozent der konfessionslosen US-Bürger:innen wünschen sich einen religiösen Präsidenten.
Einig sind sich die meisten Befragten (94 Prozent) allerdings darüber, dass es "sehr wichtig" oder "eher" wichtig sei, dass der Präsident persönlich ein moralisches und ethisches Leben führe. Zudem ist es der Mehrheit (64 Prozent) wichtig, dass das Staatsoberhaupt, für religiöse Überzeugungen einsetzt.
Weder Trump noch Biden wird besondere Religiosität zugetraut
Mit konkretem Blick auf die Kandidaten Biden und Trump zeigten sich die Befragten nicht davon überzeugt, dass einer der beiden besonders religiös ist. Gerade einmal sechs Prozent der Anhänger:innen Republikaner, die an der Befragung teilnahmen, gaben an, Trump für sehr religiös zu halten. 48 Prozent dieser Gruppe hingegen gaben an, ihn für "nicht zu" oder "überhaupt nicht" religiös zu halten.
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Biden kommt in der Gruppe der Anhänger:innen der Demokraten besser weg: Hier halten ihn 23 Prozent für sehr religiös, 55 Prozent halten ihn für eher religiös. Nur 21 Prozent schreiben ihm kaum bis keine Religiosität zu. Insgesamt sagen 13 Prozent der Befragten, dass sie Biden für sehr religiös halten, und nur vier Prozent sagen dies über Trump.
Donald Trump gibt sich schon heute siegessicher.Bild: imago images / USA TODAY Network/ Barbara Perenic/ Columbus Dispatch
Trotzdem gehen laut der Umfrage die meisten Anhänger:innen der Republikaner, sowie Angehörige religiöser Gruppen, die die Republikaner bevorzugen, davon aus, dass sich Trump besser für sie einsetzen wird. Anhänger:innen der Demokraten, jüdische und Schwarze US-Amerikaner hingegen trauten selbiges eher Biden zu.
USA: Uneinigkeit zeigt sich auch bei Bewertung von Schulbildung
Ähnlich uneinig sind sich die beiden Pole, wenn es um den Einfluss an Schulen geht. So sagen 72 Prozent der Konfessionslosen und 72 Prozent der Demokraten, dass konservative Christ:innen zu viel Macht auf die Unterrichts-Inhalte ausübten. Dem entgegen stehen 63 Prozent der Christ:innen und 76 Prozent der Republikaner, die säkularen Liberalen seien zu weit gegangen.
Außerdem auffällig: Etwa 80 Prozent der Befragten haben den Eindruck, dass die Rolle von Religion in den USA abnimmt. Knapp 50 Prozent derer, die diese Feststellung getroffen haben, finden das schlecht.
Durchgeführt wurde die Studie US-weit zwischen dem 13. und 25. Februar 2024. Die Stichprobengröße lag bei 12.693 Erwachsenen in den USA.
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