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USA: Wer waren die schlechtesten US-Präsidenten der Geschichte?

DISTRICT OF COLUMBIA, UNITED STATES - 9th AUGUST 1974: President Richard Nixon with arms outstretched with veed fingers at doorway to helicopter as he departs after his resignation with others on grou ...
Richard Nixon ist der einzige US-Präsident, der zurücktrat. Bild: www.imago /Pond5 Images
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Die fünf schlimmsten US-Präsidenten aller Zeiten und ihre Geschichte

05.11.2024, 19:17
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Seit 1789 haben die USA einen Präsidenten. George Washington war der erste, Joe Biden wurde als 46. Staatsoberhaupt der Vereinigten Staaten vereidigt.

Wir haben uns gefragt: Welche Präsidenten waren die schlechtesten der Geschichte? Hier kommt unsere Auswahl. Wir stellen die fünf Politiker vor und erzählen ihre Geschichte.

Richard Nixon: Paranoia, Vietnam, Watergate-Affäre

Richard Nixon ist der unumstrittene Posterboy der gescheiterten Präsidenten. Der hemdsärmelige Republikaner gilt bis heute als stur, selbstgerecht, paranoid und korrupt. Bereits vor seiner 1969 begonnenen Amtszeit war seine Laufbahn in der Politik praktisch zweimal gescheitert.

Als Vizepräsident von Kriegsheld Eisenhower stand er 1960 im Verdacht, Bestechungsgelder angenommen zu haben. Zwei Jahre später verlor er nicht nur die Gouverneurswahl, sondern auch noch seine Fassung und beleidigte bei seiner "letzten" Pressekonferenz einen Raum voller Journalist:innen.

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Richard Nixon stolperte über den Watergate-Skandal.Bild: imago/ Photo12

Dennoch schaffte er es später ins Weiße Haus. Das gelang ihm durch Glück, Durchhaltevermögen – und die Verhinderung von Friedensverhandlungen. Kurz vor dem Pariser Friedensgipfel, der 1968 beginnen sollte, bewegte er den Präsidenten von Südvietnam durch Hinterkanal-Kontakte zum Boykott des Gipfels. Das Resultat: Der Vietnamkrieg eskalierte weiter und die Demokraten stürzten in den Umfragen ab.

Den trieb Nixon nach seinem Sieg mit brutaler Rücksichtlosigkeit voran. Unter seiner Führung hagelte es mehr Bomben als im kompletten Zweiten Weltkrieg. Geheimaufzeichnungen aus dem Oval Office zeugen bis heute von seinem Rassismus gegen Juden und Schwarze.

Nach einem Erdrutschsieg zur Wiederwahl und extrem guten Umfragewerten brachte ihn letztlich eine illegale Geheimoperation zu Fall. Dabei hörte er Büros und Telefongespräche seiner demokratischen Rivalen ab. Der Skandal ging als Watergate-Affäre in die Geschichte ein.

Nixon bleibt der einzige US-Präsident, der je zurücktrat. Als Gegenleistung begnadigte ihn sein Nachfolger Gerald Ford. Trotz aller Makel wollen wir auch Positives erwähnen: Nixon gründete etwa die Umweltschutzbehörde und suchte eine Deeskalationsstrategie mit der Sowjetunion.

Warren G. Harding: Affären und Inkompetenz

Der Nixon vor Nixon dürfte Warren G. Harding gewesen sein. Die beiden vereint vieles. Beide waren Republikaner, korrupt, errangen einen Erdrutschsieg und überlebten ihre zweite Amtszeit nicht. Während das für Nixon im politischen Sinne gilt, starb Harding 1923 an den Folgen eines Schlaganfalls.

Bis es soweit war, lud sich der Zeitungsverleger aus Ohio einiges aufs Kerbholz. Der charismatische Republikaner glänzte durch starke Reden und ein sicheres Auftreten. Damit kaschierte er viele Unzulänglichkeiten. Denn seine wohlhabenden Freunde, die berüchtigte "Ohio Gang" nutzte Harding als Marionette, um sich die eigenen Taschen vollzumachen.

President Warren Harding and First Lady Florence Kling Harding. March 5, 1923. Her black neckband was adopted by fashionable young women and called a flossie cling , a double-entendre: the neckbands w ...
Warren G. Harding war korrupt, untreu und unfähig.Bild: imago / Everett Collection

Bestechlichkeit und Korruption wurden nach seiner Amtszeit zahlreichen Kabinettsmitgliedern nachgewiesen, wie "Le Monde" dokumentiert. In der Ära der Prohibition bereicherten sich Regierungsmitglieder am Alkoholschmuggel, Baukonzessionen, Schürfrechten für die Ölindustrie und vielem mehr. Währenddessen vergnügte sich Harding auf dem Golfplatz, beim illegalen Verzehr von Alkohol oder in fremden Betten.

Harding selbst gab zu: "Dieser Job ist die Hölle". Dabei war er erst durch diverse Schweigegeldzahlungen in die Position gelangt. Harding galt zeitlebens als Schwerenöter und zeugte außerhalb seiner Ehe mehrere Kinder, deren Mütter von der Partei gut dotierte Rentenzahlungen für ihr Schweigen erhielten. Zahlreiche feurige Liebesbriefe liegen heutzutage bei Historiker:innen zur Einsicht bereit.

Andrew Johnson: Lincolns Albtraum

Der wohl rassistischste Protagonist auf der Liste ist ein Demokrat. Andrew Johnson beschrieb ein Zeitgenosse laut "Welt" als "so egoistisch, dass es an eine Geisteskrankheit erinnert".

Er zerstörte beinahe im Alleingang das Vermächtnis, für die sein berühmter Vorgänger Abraham Lincoln mit dem Tod bezahlt hatte. Obwohl Lincoln Republikaner war, hatte er während des Bürgerkriegs aus Gründen der Versöhnung einen politischen Widersacher zum Vize-Präsidenten erkoren.

Als Lincoln nach dem gewonnenen Bruderkrieg zwischen 1861 und 1865 die Ärmel hochkrempeln und dem unterlegenen Süden Rassismus und Sklaverei austreiben wollte, wurde er kurz nach Kriegsende ermordet. Johnson, ein ehemaliger Sklavenhalter, diente nach Lincolns Wahlsieg nur sechs Wochen unter dessen Führung.

Andrew Johnson 1808 1875, 17. Präsident der Vereinigten Staaten 1865-69, Nach einem Gemälde von Alonzo Chappel, Historisch, digital restaurierte Reproduktion von einer Vorlage aus dem 19. Jahrhundert, ...
Andrew Johnson ist der einzige Demokrat auf der Liste.Bild: imago / H. Tschanz-Hofmann

Die nächsten vier Jahre nutzte er dazu, alte Gräben aufzureißen. Dabei legte er sein Veto gegen den Civil Rights Act ein, der Schwarzen die Bürgerrechte zugestand. Im Süden legte er den Grundstein für die sogenannte "Reconstruction Era". Diese Politik sorgte für weitere 100 Jahre Segregation und Rassismus in den Südstaaten.

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Seine Amtszeit war geprägt durch mordende Lynchmobs in den Südstaaten sowie eine ständige Blockadehaltung gegen die demokratisch gewählte Mehrheit der Republikaner im Kongress. Mehr als drei Jahre lang blockierte er Reformen, bis er schließlich 1869 als erster Präsident seines Amts enthoben wurde.

Donald Trump: Das Ende der Demokratie?

Weil eine vollständige Übersicht schnell ausufern würde, hier eine kleine Auswahl zu Donald Trumps Verhalten:

  • Verurteilung im Zuge der verschleierten Schweigegeldzahlung an Pornostar Stormy Daniels.
  • Entzug der Lizenz für Trumps Krebsstiftung für Kinder, nachdem Gelder zweckentfremdet wurden.
  • Er empfahl die Injektion von Desinfektionsmittel zur Vorbeugung gegen Corona.
  • Trump rief Anhänger zum Sturm des US-Kapitols nach seiner Wahlniederlage 2020 auf.
  • Er forderte Ukraines Präsident Selenskyj auf, gegen Joe Bidens Sohn Hunter zu ermitteln.
  • Sexueller Missbrauch von Journalistin E. Jean Carroll und 83-Millionen-Dollar-Strafe wegen Verleumdung.
Republican presidential nominee former President Donald Trump smiles during a town hall event at Macomb Community College Friday, Sept. 27, 2024, in Warren, Mich. (AP Photo/Paul Sancya)
Donald Trump könnte im Weißen Haus landen, oder in Haft.Bild: AP / Paul Sancya

Über allem schwebt: Donald Trump arbeitet gezielt mit Fake News und untergräbt im großen Stil die Grundfesten der amerikanischen Demokratie, indem er immer wieder ohne Beweise behauptet, in den USA würde Wahlmanipulation stattfinden.

Er und seine Unterstützer:innen gingen mit der Entwicklung des "Projects 20205", das wir hier ausführlich erklären, noch einen Schritt weiter. Sie erstellten einen Plan, um demokratische Kontrollen und Gleichgewichte auszuhebeln und die Macht im Oval Office zu konsolidieren. Würde das Realität werden, wäre das der Anfang vom Ende der Demokratie in den USA.

George W. Bush: Irak, Guantánamo, Massaker

Wer heute die bei den großen US-Fernsehsendern zuschaltet, könnte den Eindruck bekommen, George W. Bush sei ein lieber Onkel von nebenan. Er schmuste mit Michelle Obama, sprach sich gegen Donald Trump aus und tritt in Late-Night-Shows auf.

FILE - Former President George W. Bush speaks at the Flight 93 National Memorial in Shanksville, Pa., Saturday, Sept. 11, 2021, on the 20th anniversary of the Sept. 11, 2001 attacks. On Friday, Jan. 2 ...
George W. Bush zettelte im Irak einen illegalen Krieg an.Bild: AP / Gene J. Puskar

Dabei verantwortete er Anfang der 2000er die Invasion im Irak, die bis zu 600.000 irakische Zivilist:innen das Leben kostete. Die Attacke begründete Bush mit der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen unter dem Regime von Saddam Hussein. Eine Lüge. Symbolisch für den Krieg ist der Skandal um Massenfolter im Geheimdienst-Gefängnis Abu Ghraib, die 2004 um die Welt gingen.

Der Irakkrieg hat das Vertrauen der Amerikaner:innen in ihre Politiker:innen nachhaltig beschädigt. Es gibt Historiker:innen, die in Bushs Verhalten die Wegbereitung für die Präsidentschaft von Donald Trump sehen.

Bush führte die Spaltung der USA voran. Er beendete das Verbot für halbautomatische Schusswaffen, was bis heute zu Amokläufen und Schulmassaker führt. Sein "Krieg gegen Drogen" führte zu einem sprunghaften Anstieg an Inhaftierten und er eröffnete das berühmte Foltergefängnis Guantánamo auf Kuba.

USA: Joe Biden sorgt mit Begnadigung für Sohn Hunter für umstrittene Premiere

In den letzten Atemzügen seiner Präsidentschaft hat US-Präsident Joe Biden nun doch noch seinen Sohn Hunter Biden begnadigt. Und das, obwohl es nach Donald Trumps Wahlsieg aus dem Weißen Haus hieß, Biden werde trotz der Niederlage seinen Sohn nicht begnadigen. Immer wieder bekräftigte Biden seinen Standpunkt.

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