Donald Trump wurde vor rund zwei Wochen im Zivilprozess gegen die Autorin E. Jean Carroll schuldig gesprochen.Bild: Pool AP / Seth Wenig
USA
Vor knapp zwei Wochen wurde der ehemalige US-Präsident Donald Trump im Zivilprozess gegen die Autorin E. Jean Carroll schuldig gesprochen. Mit dem Urteil wird Trump erstmals wegen Vorwürfen der sexuellen Gewalt rechtlich belangt.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurde er von rund 20 Frauen des sexuellen Fehlverhaltens bis hin zur Vergewaltigung beschuldigt. Solche Vorwürfe wies er stets zurück. Doch diesmal gab es ein Urteil.
Nun will E. Jean Carroll erneut gegen Donald Trump vorgehen – mit der Forderung einer zweistelligen Millionensumme.
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Autorin E. Jean Carroll aktualisiert ihre Klage gegen Donald Trump
Vor zwei Wochen erst wurde Trump mit dem Schuldspruch vor einem Zivilgericht zu einer Entschädigungszahlung in Millionenhöhe gegen die Autorin E. Jean Carroll verurteilt. Nun fordert sie mehr Geld.
E. Jean Carroll wurde eine Entschädigungssumme in Höhe von fünf Millionen US-Dollar zugesprochen.Bild: AP / Seth Wenig
Grund dafür seien Beleidigungen, die Trump am Tag nach dem Urteil im Sender CNN gegen die Schriftstellerin ausgesprochen hatte. Das berichteten US-Medien, wie etwa die "New York Times", übereinstimmend am Montag unter Berufung auf die Unterlagen, die Carroll bei einem Gericht in New York eingereicht hatte. Demnach fordert sie nun eine weitere "sehr substanzielle" Summe.
Am 9. Mai hatte es eine New Yorker Geschworenenjury als erwiesen angesehen, dass Donald Trump die Autorin 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus angegriffen und sexuell missbraucht hatte. Zudem ordnete die Jury an, dass Trump wegen Verleumdung insgesamt fünf Millionen Dollar (rund 4,56 Millionen Euro) an Carroll zahlen muss. Der ehemalige US-Präsident legte Berufung gegen das Urteil ein.
Einen Tag nach dem Urteil leugnete Trump bei CNN erneut Carrolls Darstellung des Vorfalls und warf der Autorin vor, es handle sich um eine "erfundene Geschichte". Zudem behauptete Trump, er habe Carroll nie getroffen und betitelte sie als "Verrückte".
Carroll fordert weitere zehn Millionen Dollar
Carrolls Anwältin schreibt nun laut "Spiegel"-Informationen in den bei Gericht eingereichten Unterlagen: "Trumps verleumderische Äußerungen nach dem Urteil zeigen die Tiefe seiner Boshaftigkeit gegenüber Carroll". "Es ist schwer, sich ein verleumderisches Handeln vorzustellen, das noch mehr durch Hass, Böswilligkeit oder Bosheit motiviert sein könnte."
Dies untermauere die Forderung nach "sehr bedeutendem Strafschadensersatz", um Trump zu bestrafen, ihn davon abzuhalten, Carroll weiter zu verleumden, und um andere davon abzuschrecken, sich ähnlich zu verhalten.
In der Klage wird eine Forderung von mindestens zehn Millionen Dollar (umgerechnet 9,3 Millionen Euro) Schadensersatz erhoben. Sowie ein zusätzlicher Strafschadenersatz in nicht genannter Höhe. In Zivilverfahren in den USA ist ein solcher Schadensersatz zur Wiedergutmachung der erlittenen Schäden häufig üblich. Er soll als Bestrafung und Abschreckung dienen.
Ursprünglich hatte Carroll Trump vorgeworfen, er habe sie in dem Nobelkaufhaus vergewaltigt. Allerdings wies die Jury den Vorwurf der Vergewaltigung zurück. Der damals noch nicht als Politiker tätige Immobilienunternehmer hatte stets alle Anschuldigung von sich gewiesen. Die Vorwürfe waren strafrechtlich verjährt, der zivilrechtliche Weg stand Carroll jedoch noch offen.
(Mit Material der dpa)
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