Er war der Starmoderator beim rechtsgerichteten US-Nachrichtensender Fox News: Tucker Carlson.Bild: AP / Richard Drew
USA
22.09.2023, 18:2322.09.2023, 18:35
Er war das Gesicht des rechten US-Nachrichtensenders Fox News: Tucker Carlson. Allabendlich moderierte er dort seine Sendung "Tucker Carlson Tonight" und nahm es offenbar wissentlich nicht immer genau mit der Wahrheit.
Im April war dann Schluss, der Sender warf den Starmoderator raus. Gründe für die Trennung nannte Fox News damals nicht. Dabei ist Carlson eine der einflussreichsten konservativen Stimmen in den USA. Der 54-Jährige fällt immer wieder mit rassistischen und queerfeindlichen Aussagen auf. Auch zeigt er sich als Unterstützer des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.
Tucker Carlson führte erst kürzlich ein Interview mit Donald Trump, das auf X erschien. Bild: AP / Seth Wenig
Nach seinem Rauswurf musste sich Carlson beruflich neu orientieren. Dabei erhielt er eine helfende Hand von dem reichsten Mann der Welt. Elon Musk holte ihn zu seiner Plattform X, ehemals Twitter. Dort veröffentlicht Carlson nun seinen Content und weist über zehn Millionen Follower auf.
Carlson bietet wohl gern pro-russischen Stimmen eine Bühne
Zuletzt traf er sich etwa mit dem ungarischen Präsidenten Viktor Orbán sowie mit dem Präsidenten Serbiens Aleksandar Vučić. Beide sind pro-russisch eingestellt. Auch verbreitet Carlson immer wieder Lügen über den Krieg in der Ukraine. Dazu nutzt er etwa gefälschte Zahlen, die von prorussischen Propaganda-Websiten stammen, wie die "FAZ" berichtet.
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Carlson ist für seine kritische Haltung gegenüber der westlichen Unterstützung für Kiew bekannt und stellt die enorme finanzielle und militärische Hilfe in Frage. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Ausschnitte seiner Show regelmäßig beim russischen Staatssender RT landen.
Für die Propaganda des Kreml ist Carlson ein Geschenk – und das könnte ihm wohl neue Türen öffnen.
Gerüchteküche brodelt über neues Jobangebot für Tucker Carlson
Es sieht offenbar danach aus, dass Carlson seine eigene Sendung im russischen Staatsfernsehen erhalten könnte. Das behauptet zumindest BBC-Journalist Francis Scarr auf X. Er teilt ein Screenshot auf dem groß Tucker steht, darunter auf Russisch "Rossiya 24" und die Ankündigung "am Wochenende".
Für Scarr sei das selbst für Carlson "next level", wenn er nun wirklich beim russischen Staatsfernsehen einsteigen sollte. "In einem neuen Werbespot des staatlichen russischen Nachrichtensenders Rossiya 24 wird behauptet, dass Tucker Carlson dort einen neuen Job gefunden hat", schreibt er.
Allerdings bleibt das zunächst nur eine Vermutung, denn offiziell bestätigt ist bisher nichts. Das Geheimnis um den kuriosen, russischen Werbespot mit Carlson wird demnach erst am Wochenende gelüftet.
Bereits nach seiner damaligen Entlassung von Fox News starteten die russischen Staatsmedien eine Charmeoffensive und baten ihm einen Job an, wie US-Medien berichten. Auch Putins Top-Propagandist Wladimir Solowjow lud Carlson zu seiner abendlichen Diskussionsrunde ein – und schlug ihm gleichzeitig vor, er solle eine Kandidatur für das Weiße Haus in Betracht ziehen.
"Du hast unsere Bewunderung und Unterstützung bei allen Unternehmungen, die du als Nächstes in Angriff nimmst, sei es die Kandidatur für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten (was du übrigens unbedingt tun solltest) oder ein unabhängiges Medienprojekt", schrieb er auf seinem Telegram-Kanal, den der US-Sender NBC zitiert.
Es sieht ganz danach aus, dass der Kreml Carlson offenbar mit offenen Armen empfangen würde.
Für den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) muss letzte Woche im Bundestag wohl eine große Enttäuschung gewesen sein. Er hatte sich auf eine Debatte mit seinem Erzfeind und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) eingestellt. Dieser fehlte aber spontan aufgrund eines Defekts an einem Regierungsflugzeug und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) musste für ihn einspringen.