Trump-Statue vor Kapitol aufgetaucht: Hand in Hand mit Epstein
Donald Trump kann man vieles vorwerfen, aber eines sicher nicht: dass er ein schlechter Polit-Stratege ist. Kaum ein Politiker beherrscht es so sehr wie er, mit klugen – häufig moralisch fragwürdigen – Schachzügen die Geschicke in der US-Politik zu seinen Gunsten zu lenken.
Auch im Abwehren von Shitstorms ist Medienexperte Trump geübt: Beherrscht ein zu negatives Thema die Presse rund um den US-Präsidenten, produziert er einfach eine noch größere Schlagzeile, die vom ursprünglichen Thema ablenkt.
Viele Kritiker:innen meinen, etwa in den vergangenen Monaten beobachtet zu haben, dass Trump auf diese Weise mehrmals versucht hat, den Skandal um seine Verstrickungen in den Fall Epstein zu begraben. Doch ohne Erfolg, der Skandal bleibt an ihm kleben.
Dafür sorgen einerseits Medien, die immer wieder neue Details zur Verbindung zwischen den beiden enthüllen. Und andererseits kritische Bürger:innen, die gegen Trump protestieren – auch auf künstlerische Art.
Trump und Epstein: Statue vor Kapitol aufgetaucht
In den vergangenen Monaten ging es rund um Trump und den 2019 unter rätselhaften Umständen gestorbenen Epstein unter anderem um die Frage, ob die beiden enge Freunde waren. Das bestreitet der heutige US-Präsident, obwohl die beiden in den 1990ern häufiger auf Veranstaltungen zu sehen waren und zuletzt auch eine angebliche Geburtstagskarte Trumps an Epstein veröffentlicht wurde.
Die Umrisse eines Frauen- oder Mädchenkörpers sind darin abgebildet, zudem heißt es dort: "Ein Freund ist ein wunderbares Geschenk. Alles Gute zum Geburtstag – und möge jeder Tag ein weiteres wunderbares Geheimnis sein."
Im ähnlichen Ton sind auch folgende Worte verfasst: "Wir feiern die langjährige Verbindung zwischen Präsident Donald J. Trump und seinem 'engsten Freund' Jeffrey Epstein." Das steht jedoch nicht auf einem frisch enthüllten Zeitdokument Trumps oder Epsteins, sondern auf einer Plakette am Sockel einer Statue – vor dem US-Kapitol.
Diese zeigt Trump und Epstein, wie sie händchenhaltend jeweils ein Bein heben, ähnlich einer Tanzpose. Ihre Gesichter lächeln dabei fröhlich.
Die mit Sprühfarbe bemalte Bronzeskulptur steht am östlichen Ende der National Mall, dem Park vor dem US-Parlament.
Weil die Statue wohl kaum von offizieller Seite aufgebaut worden ist, dürfte ihr der baldige Abriss drohen. Doch für den Moment steht sie und es sind bereits Schaulustige beobachtet worden, die Fotos des neuesten Monuments in Washington schossen.
Dem "Guardian" zufolge hat die Statue sogar eine Genehmigung des National Park Service bekommen, um bis Sonntag um 20 Uhr auf dem Gelände der National Mall stehen zu dürfen. Das dürfte Trump mal so gar nicht gefallen.
Trump: Jimmy Kimmel scherzt über Epstein-Files
Nach der zwischenzeitlichen Pausierung seiner Sendung "Jimmy Kimmel Live!" scherzte auch US-Moderator Jimmy Kimmel über Trump und Epstein. Trump hatte die vom Sender veranlasste vorübergehende Absetzung der Show unterstützt, nachdem Kimmels Kommentaren zum Tod des rechten Influencers Charlie Kirk für Aufsehen gesorgt hatten.
Trump habe versucht, "mich zu canceln", sagte Kimmel bei seinem TV-Comeback am Dienstag. Stattdessen habe er nun Millionen von Menschen gezwungen, sich die nach wenigen Tagen wieder eingesetzte Show anzusehen. "Vielleicht muss er jetzt die Epstein-Akten veröffentlichen, um davon abzulenken."
Der Gag basierte darauf, dass Trump normalerweise News kreiert, um von den Epstein-Akten, in denen womöglich sein Name auftaucht, abzulenken. Dieses Mal könnte es vielleicht andersherum sein.
(mit Material der dpa)