Zu einer recht kleinen Runde lud Markus Lanz nach dem Champions-League-Spiel am Mittwochabend in sein ZDF-Studio ein. Allein CSU-Generalsekretär Markus Blume und FDP-Politikerin Marie-A. Strack-Zimmermann waren zu Gast. Was von Markus Lanz zu Beginn der Sendung als "kleines schönes Kammerspiel" angesagt war, nannte der Moderator schließlich eine "therapeutische Sitzung".
Zur Debatte stand dabei besonders der Zustand der Beziehung von CDU und CSU. FDP-Frau Strack-Zimmermann betonte dabei die Gräben in der Union, riet gar zur Trennung der Schwesterparteien. Markus Blume zeigte sich über therapeutische Ratschläge dieser Art verärgert.
Das waren die Gäste bei "Markus Lanz" am 21. Oktober 2021:
Sie hätten die Chance gehabt, in einer Jamaika-Koalition zu regieren und haben sie nicht genutzt. Die Schuld dafür schieben sich Markus Blume (CSU) und Marie-A. Strack-Zimmermann (FDP), stellvertretend für ihre Parteien bei "Markus Lanz", gegenseitig zu.
Politikerin Strack-Zimmermann sah eine Absage an Jamaika besonders im Verhalten Markus Söders. Dieser sei dem Kanzlerkandidaten der Union in der Wahlnacht in den Rücken gefallen. Söder habe sich mit Blick auf die Landtagswahlen in Bayern in zwei Jahren direkt auf einen harten Oppositionskurs gegen eine Ampel-Regierung eingestellt – um sich so um für eine eigene Kanzlerkandidatur bei den nächsten Bundestagswahlen zu positionieren.
Markus Blume hielt dies für eine Legende.
Dass es mit Jamaika nicht geklappt habe, liege allein am Kuschelkurs der FDP mit Grünen und SPD. Seiner Gesprächspartnerin riet Blume bei "Lanz": "Sie sollten sich nicht als Expertin für die Union aufschwingen."
Doch die 63-Jährige FDP-Politikerin nahm an dieser Stelle erst Fahrt auf und schlug sich an die Seite von Armin Laschet. "Sie können froh sein, dass ich kein Mitlgied der CDU bin und dort im Vorstand sitze", verkündete Strack-Zimmermann. Es sei unanständig gewesen, wie die CSU in den vergangenen Monaten mit ihrem Kanzlerkandidaten umgegangen sei.
CDU und CSU riet Strack-Zimmermann gar zu einer Trennung:
Markus Blume jedoch wollte Beziehungstipps dieser Art nicht annehmen. Blume erklärte: "Mir geht es total auf den Keks, dass immer wieder diese Geschichte erzählt wird von diesem unendlichen Graben zwischen CDU und CSU."
Sollte die Union eine Paartherapeutin brauchen, käme sie auf Strack-Zimmermann zurück, versprach Blume. Verärgert riet er der FDP-Politikerin: "Kümmern Sie sich doch um Ihre eigene Partei!" Schließlich könnte diese laut Blume in einer Ampelkoalition bald selbst in einer Krisenbeziehung stecken.
Anders als Markus Blume ließ Marie-A. Strack-Zimmermann sich von einer solchen Aussage bei "Markus Lanz" nicht provozieren. Selbstsicher und humorvoll erstickte sie eine Diskussion um ein Krisenverhältnis mit SPD und Grünen mit nur einem Kommentar: "Wir sind jetzt im flotten Dreier – das kriegen wir schon hin!"