Chinas Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump.Bild: dpa
Wirtschaft
4 Fragen zum Handelsstreit zwischen China und den USA (und was das für Europa bedeutet)
21.05.2018, 13:0721.05.2018, 21:31
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Nach den harten Worten der vergangenen Wochen schalten den Vereinigten Staaten und China mäßigen sich im Handelsstreit. Wir erklären, was sich derzeit zwischen den beiden Wirtschaftsmächten tut.
Wie ist die aktuelle Lage?
Im Handelskonflikt zwischen China und den
USA macht Peking einen Schritt auf die USA zu. Beide Seiten seien
übereingekommen, dass China künftig erheblich mehr amerikanische
Güter und Dienstleistungen erwerben wolle, hieß es in
einer gemeinsamen Erklärung. China wolle seine bestehenden
Gesetze einschließlich des Patentrechts ergänzen, hieß es weiter. Allerdings wurden keine Zahlen, Zeiträume oder Einzelheiten genannt. Noch also ein schwammiger Kompromiss.
US-Präsident Donald Trump hatte zuvor mit Extra-Zöllen von 150 Milliarden Dollar gedroht, umgerechnet rund 127 Milliarden Euro.
Der chinesische Vizepremier Liu He sagte, man wolle die gegeneinander gerichteten
Zölle stoppen. Wirtschaftliche Zusammenarbeit sei für beide Seiten
eine "Win-Win-Wahl". China und die USA würden ihre Zusammenarbeit in
den Bereichen Energie, Agrar und Finanzen fortsetzen.
Wie verhält sich die Trump-Regierung?
Dem Weißen Haus zufolge haben sich die Unterhändler geeinigt, das von
Präsident Donald Trump viel kritisierte Handelsdefizit der USA mit
China deutlich zu reduzieren. So sollten etwa amerikanische Energie-
und Agrarexporte nach China deutlich ausgeweitet werden. Ein US-Team
solle dazu in China die Details ausarbeiten.
US-Finanzminister Steven Mnuchin gibt sich versöhnlichBild: dpa
"Wir legen den Handelsstreit vorläufig auf Eis."
Steven Mnuchin, US-Finanzminister
Finanzminister Steven Mnuchin sagte bei Fox News, während der nun
laufenden Verhandlungsphase mit China seien die von Washington
angedrohten Strafzölle für Stahl und Aluminium vom Tisch. Die USA
strebten keinen Handelskrieg mit China an. Trumps Wirtschaftsberater
Larry Kudlow stellte aber klar, dass die Drohkulisse erhalten bleibt. "Zölle sind Teil jeder Verhandlung, und Zölle können womöglich Teil
von Zwangsmaßnahmen sein."
Der Handelskrieg ist also noch nicht abgewendet.
Bedeutet das auch Entspannung für die EU-Verhandlungen?
Eher nicht. Denn während es nun mit China zumindest eine Rahmenvereinbarung gibt,
schwelt der Konflikt mit der Europäischen Union weiter. Die EU hat
inzwischen bei der Welthandelsorganisation (WTO) eine Liste mit
geplanten Vergeltungszöllen vorgelegt. Der Umfang belaufe sich auf
1,6 Milliarden Dollar, umgerechnet rund 1,4 Mrd Euro, heißt es in einem offiziellen Dokument.
Amerikanischer Whiskey könnte bald mit höheren Zöllen belegt werdenBild: dpa
So hoch schätzt die EU-Kommission den Schaden, wenn
die US-Zölle auf Stahl und Aluminium auf EU-Exporte angewendet
würden. Unter Dutzenden US-Produkten, auf die dann zusätzliche Zölle
von zumeist 25 Prozent erhoben werden sollen, sind Orangensaft,
Whiskey, Tabak, Jeans oder Motorräder. Die Zölle sollen am 20. Juni
in Kraft treten.
Was fordert die EU von den USA?
Die US-Zölle gelten seit 23. März und liegen bei 25 Prozent auf Stahl
und 10 Prozent auf Aluminium. Eine Ausnahmeregelung für die EU wurde
lediglich bis zum 1. Juni verlängert. Die EU will, dass europäische
Unternehmen dauerhaft von den US-Schutzzöllen ausgenommen werden.
Dafür werden den USA Handelserleichterungen in Aussicht gestellt.
Die
Europäer wollen sich allerdings nicht erpressen lassen. Erst wenn der
Streit um die Zölle beigelegt sei, könne es Verhandlungen über andere
Themen geben, hieß es. Für den Fall, dass die USA die vorübergehende
Ausnahmeregelung auslaufen lassen, droht die EU mit den nun bei der
WTO angemeldeten Vergeltungszöllen auf US-Produkte.