US-Präsident Joe Biden mit der schwedischen Premierministerin Magdalena Andersson und dem finnischen Präsidenten Sauli Niinisto.Bild: Planet Pix via ZUMA Press Wire / Adam Schultz/White House
International
05.07.2022, 10:2105.07.2022, 10:41
Die Botschafter der 30 Nato-Staaten haben am Dienstag in Brüssel den Ratifizierungsprozess für den Nato-Beitritt Finnlands und Schwedens eingeleitet. "Die Unterzeichnung der Beitrittsprotokolle leitet den Ratifizierungsprozess in jedem der Mitgliedsländer ein", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Dienstag in Brüssel. Nach der Unterzeichnung der Beitrittsprotokolle müssen noch die 30 Nato-Länder die Beitritte billigen.
Wegen des Ukraine-Kriegs: Länder haben ihre militärische Neutralität gebrochen
Der Bundestag könnte einem Beitritt Finnlands und Schwedens diese Woche zustimmen. Es werde versucht, einen entsprechenden Antrag am Mittwoch in erster Lesung im Parlament zu behandeln, hatte es vergangenen Freitag in Kreisen der Ampel-Koalition geheißen. Am Freitag könnten dann bereits die beiden abschließenden Lesungen erfolgen. Dies würde es dem Bundesrat ermöglichen, sich seinerseits noch am selben Tag mit der Ratifizierung zu befassen.
Jens Stoltenberg mit Finnlands mit den Außenministerinnen von Finnland und Schweden, Pekka Haavisto und Ann Linde, im Nato-Hauptquartier.Bild: AP / Olivier Matthys
Finnland und Schweden hatten im Mai wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine mit ihrer traditionellen militärischen Neutralität gebrochen und einen Antrag auf Nato-Mitgliedschaft gestellt.
Für den Beitritt haben Schweden und Finnland auch der Türkei Zugeständnisse gemacht
Die Nato hatte die Aufnahme Finnlands und Schwedens in die Militärallianz vergangene Woche beim Gipfeltreffen in Madrid auf den Weg gebracht. Kurz vor Beginn des Treffens hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seinen wochenlangen Widerstand gegen einen Beitritt der beiden EU-Länder zu dem Bündnis aufgegeben. In einem trinationalen Abkommen seien Schweden und Finnland auf zentrale Forderungen der Türkei eingegangen, hieß es aus Ankara.
(afp)
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