31 Tage, 31 Frauen. Im Monat März werden wir anlässlich des "Womens' History Month" bei watson jeden Tag eine bemerkenswerte Frau vorstellen. Tag 12: Die YouTuberin Suzie Grime.
12.03.2019, 10:0616.06.2024, 14:11
Sie macht Videos über Mode, Popkultur, Drogen und Feminismus. Auf YouTube. Außerdem spricht Suzie Grime auf Veranstaltungen wie der "Tincon" über Hatespeech im Internet und setzt sich für die Legalisierung von Cannabis ein.
Was macht sie?
Ihre Videos haben Titel wie:
"MEINE FRISUR IST OFFENSIVE!? Warum ich Dreadlocks trage, obwohl ich weiß bin."
"Warum wir von Gleichstellung noch weit entfernt sind! REAL TALK"
"Jede Geschichte zählt, auch deine – TOTE MÄDCHEN LÜGEN NICHT"
oder "Weed SELBST zu Hause anbauen!? | GET HIGH WITH ME"
Videos, die von einer Menge junger Leute angeschaut werden. Auf YouTube hat sie 54.876 Abonnenten, auf Instagram folgen ihr 35.000 Menschen.
"Susi Schmutz. Großstadtgör aus Berlin, macht irgendwas mit Mode. Innerlich der reinste Pogo. Gekommen um zu rasieren!"
Ein Statement, dass klar macht: Suzie Grime provoziert mit ihren offensiven Videos bewusst – die Kritik darauf gehört zum Geschäftsmodell. Sie wird dafür kritisiert, dass sie Feministin ist – obvious. Sie wird dafür kritisiert, dass sie in ihren Videos "mit Argumenten arbeitet, die ihre Thesen zwar stützen, aber keine echten Argumente sind. So werden Studien nur ausschnittsweise zitiert, es wird mit Übertreibungen und Überzeichnungen gearbeitet, und die Argumentationsketten sind auch nicht immer ganz stichhaltig", fasst etwa die "Welt" die Debatte zusammen. Eine Sicht, die man im Übrigen auch wieder kritisieren kann.
Auch die Videos der Reihe "Legalizie Weed" sind umstritten. Diesbezüglich hatte sie auch schon Ärger mit der Polizei.
Klar ist aber auch, dass Videos zu Themen wie Geschlechterdebatten und Sexismus zwar vielen jungen Menschen aus der Seele sprechen, aber auch eine Menge Trolle anziehen.
Oder um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: "Ein Spaziergang ist Online-Aktivismus psychisch auf jeden Fall nicht." ("Edition F").
Trotz all der, teilweise auch durchaus berechtigten Kritik, zeigt Suzie Grime vor allem eins: Dass es bei Themen wie Sexismus und struktureller Benachteiligung auch im Jahr 2019 verdammt viel zu tun gibt – und daran können wir gar nicht oft genug erinnert werden.
Oder wie sie es selbst zusammenfasst: "Ich bin erst mit dem Hass – egal, ob sexualisiert und direkt auf mein Geschlecht bezogen, oder als 'objektive Kritik' getarnt – klar gekommen, als mir klar wurde, dass das kein individuelles Problem ist. (..) Sich dessen bewusst zu werden, hat extrem geholfen. Es liegt nicht an mir." ("Edition F").
Mehr Frauen, die du kennen solltest:
31 Frauen-Porträts bei watson.de
Anlässlich des "Women's History Month" stellen wir euch 31 bemerkenswerte Frauen vor – Frauen, die in den unterschiedlichsten Bereichen Außerordentliches leisten.
Hier könnt ihr, sobald sie alle erschienen sind, alle Folgen nachlesen: