Politik
Deutschland

Jutta Ditfurth: Unbekannter attackiert Linksaktivistin im ICE

Bild
Bild: WDR
Deutschland

"Er hat genau gezielt" – Aktivistin Jutta Ditfurth im ICE mit Metallstock attackiert

27.03.2018, 11:5127.03.2018, 12:07
Mehr «Politik»

Er war jung, so viel weiß Jutta Ditfurth noch. Gerade war sie auf dem Weg nach Freiburg zu einem Vortrag beim Stadttheater. Dann tauchte der fremde Mann in ihrem ICE-Abteil auf. "Etwa 170 m groß, hellhäutig", beschreibt die politische Aktivistin ihn in einem Facebook-Post am Montag. Er habe deutsch gesprochen, trug eine dunkelrote Pudelmütze und einen Trolleykoffer in den Farben orange-schwarz. Sie dachte noch, der Mann sei blind, weil er einen Metallstock dabei hatte. Dann aber schlug er genau mit diesem Stock zu. 

Zweimal mit voller Wucht von hinten auf den Kopf. Ohne Vorwarnung. Zeugen erzählten Dirfurth später, der Mann habe genau gezielt. Er sei schnell gewesen, die Anwesenden konnten auch den zweiten Schlag nicht verhindern. 

Ditfurth zitiert ihren Angreifer:

"Sein Zug sei schon in Marburg 5 Minuten verspätet abgefahren und er könne mich nicht leiden."

Ditfurth kam mit einer Gehirnerschütterung davon. Der Mann aber stieg anscheinend in Mannheim aus und war erst einmal verschwunden. Seine genauen Hintergründe bleiben bislang unklar.

Offenbar hat die 66-Jährige den Vorfall noch nicht zur Anzeige gebracht:

Ich war leider zu verwirrt, um darauf zu bestehen, die Polizei zu rufen und der Schaffner hat es nicht getan.

Ditfurth ist Sozialwissenschaftlerin, Feministin und war eine der Gründerinnen der Grünen. 1991 verließ sie die Partei allerdings aus Protest gegen deren Wandel hin zur Realpolitik. Heute sitzt Ditfurth für die Wählervereinigung "ÖkoLinX – Antirassistische Liste" in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung. 

Bei ihrem wohl bekanntesten Auftritt reizte Ditfurth den Politiker Wolfgang Bosbach (CDU) bei "Maischberger" so sehr, dass dieser das Studio verließ.

(mbi)

Das könnte dich auch interessieren:

Putins Arbeiter-Armee in der Ukraine: Hungerlöhne und falsche Versprechen

Russlands Präsident Putin ist mit zahlreichen Problemen konfrontiert, die er sich mit dem Einmarsch in der Ukraine vor zweieinhalb Jahren selbst eingebrockt hat. Westliche Sanktionen bremsen die Wirtschaft, Embargos sorgen für Materialengpässe und in der Bevölkerung schwindet die Unterstützung für den brutalen Angriff auf den Nachbarn.

Zur Story