Warten, warten, warten, und zwar jahrelang. So versuchten Abiturienten ohne Einserschnitt bisher, doch noch einen Platz für's Medizinstudium zu bekommen. Für sie gibt es zurzeit eine Wartezeitquote, über die 20 Prozent der Plätze vergeben wurden.
Diese Quote soll nun abgeschafft werden. Das sehen die Eckpunkte für ein neues Zulassungsverfahren zum Medizinstudium vor, auf die sich die Kultusminister der Bundesländer am Freitag geeinigt haben.
Dieses Auswahlverfahren der Hochschulen soll auch im neu zu schließenden Staatsvertrag nicht grundsätzlich geändert werden. Neu ist aber, dass neben der Abiturnote mindestens zwei weitere Kriterien bei der Auswahl der Bewerber eine Rolle spielen müssen. Eine Entscheidung dazu wollen die Kultusminister noch in diesem Jahr treffen.
Konkret bedeutet das: Wer heute mit dem Gedanken spielt, in den nächsten Jahren Medizin zu studieren, muss die nächsten Monate in Ungewissheit leben.
Um den Langzeitwartenden Rechnung zu tragen, soll geprüft werden, ob die in der Wartezeit erworbenen Qualifikationen in anderen Quoten berücksichtigt werden können. Nach Angaben von Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) sollen mit einer sogenannten Talentquote Faktoren wie die besondere Eignung berücksichtigt werden.
Das Bundesverfassungsgericht hatte im Dezember die derzeitigen Regelungen in seinem Numerus-Clausus-Urteil zum Teil als verfassungswidrig eingestuft. Darum muss nun eine Änderung her.
(fh/afp)