Polizei fahndet international nach drittem Verdächtigen von
Chemnitz
10.09.2018, 12:1910.09.2018, 12:41
Mehr «Politik»
Es ist gut zwei Wochen her, dass Daniel H. in Chemnitz erstochen wurde, die Polizei sucht auch außerhalb Deutschlands nach dem dritten Tatverdächtigen. Es werde international
gefahndet, teilte die Staatsanwaltschaft Chemnitz am Montag mit.
"Natürlich kann man nicht ausschließen, dass sich der Beschuldigte nicht mehr in Deutschland aufhält"
Sprecherin der Staatsanwaltschaft
Die bisherigen Hinweise hätten noch keine
Rückschlüsse auf einen bestimmten Aufenthaltsort ergeben.
Seit vergangenem Dienstag wird nach einem 22 Jahre alten Iraker
gesucht. Er wird verdächtigt, gemeinsam mit zwei weiteren
Männern am 26. August einen 35-jährigen Mann in Chemnitz auf
offener Straße erstochen zu haben. Polizei und Staatsanwaltschaft
warnten davor, dass der 22-Jährige bewaffnet sein könnte.
Die anderen beiden Tatverdächtigen, die vermutlich aus dem Irak
und aus Syrien stammen, sitzen in Untersuchungshaft. Beide haben laut
Staatsanwaltschaft Aussagen zu den Tatvorwürfen gemacht. Über den
Inhalt gab sie keine Auskunft. Der Messerattacke soll ein Streit
vorausgegangen sein. Die Staatsanwaltschaft machte keine Angaben,
worum es bei der laut Polizei "verbalen Auseinandersetzung" ging.
Der Tod des Deutschen hatte in Chemnitz eine Serie von Protesten
und Demonstrationen ausgelöst. Insbesondere rechtsgerichtete und
rechtspopulistische Kräfte hatten immer wieder zu Kundgebungen
aufgerufen. Dagegen gab es Demonstrationen und Veranstaltungen wie
das Konzert "#wirsindmehr" mit 65.000 Teilnehmern.
AfD im Kinder-TV: Kika-Auftritt von Tino Chrupalla sorgt für Kritik
Erst kürzlich wurde die AfD bundesweit vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft. Umso mehr für Kritik sorgt nun ein Interview von AfD-Chef Chrupalla auf dem Kinderkanal Kika.
Fast genauso alt wie die AfD sind auch die Diskussionen um den richtigen Umgang mit ihr. Braucht sie besonders viel Sendezeit, Einordnung und Widerspruch (weil sie nun mal regelmäßig faktenfreies Zeug erzählt)? Oder sollte sie, im Gegenteil, sogar weniger Präsenz eingeräumt bekommen, weil sie das Recht auf Weiterverbreitung mit ihrer Politik verwirkt?