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Olaf Scholz und andere Politiker verwirren mit Tweets: Das steckt dahinter

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Ein kurioser Tweet von Bundeskanzler Olaf Scholz löst Debatte aus. Bild: www.imago-images.de
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Olaf Scholz und andere Politiker verwirren mit Tweets: Das steckt dahinter

02.09.2022, 18:19
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Für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war es das Wort seiner Bundestagswahlkampagne: "Respekt". Jetzt hat Scholz bei Twitter eben genau mit diesem Wort für Verwirrung gesorgt. Und die User:innen reagierten prompt.

Ohne Erklärung – oder Achtung auf die deutsche Rechtschreibung – erschien auf der Twitter-Timeline plötzlich das Wort "respekt". Kleingeschrieben. Kein weiterer Satz davor oder dahinter.

Und nicht nur Scholz' Twitter-Kanal postete eine so kryptische Nachricht.

Auch das Bundesjustizministerium unter FDP-Politiker Marco Buschmann setzte einen solchen Tweet ab. Hier schrieb das Ministerium das Wort: "rechtsstaat". Wieder kleingeschrieben. Was es damit auf sich hat – dazu hat sich bislang noch keiner der beiden geäußert.

Für die Twitter-Blase ist das natürlich ein gefundenes Fressen.

Nun wird gerätselt, gewitzelt – und kritisiert.

"Also bei mir wird RESPEKT großgeschrieben. Das lässt tief blicken", schreibt etwa ein User. Er schickt auch gleich einen Daumen nach unten mit. "Social-Media-Team von Olaf am Limit", kommentiert ein anderer.

Ob es sich dabei um eine Kampagne handelt, die alle Schlagwörter mit "R" kleinschreibt, wollte eine weitere Userin wissen.

Auch der Account der Grünen Jugend postete ein Schlagwort. Wieder vollumfänglich in kleinen Buchstaben: "neun euro ticket" hieß es hier. Und wenige Minuten vorher: "bubatz"

Einige User:innen vermuteten bereits einen Hackerangriff auf hochrangige Politiker. Eine schrieb, es habe nicht bloß Scholz "erwischt". Dabei verwies sie darauf, dass auch ein hochrangiger Politiker außerhalb Deutschlands einen solchen Tweet absetzte.

Auch US-Präsident Joe Biden twitterte: "democracy" – wieder ohne eine Erklärung davor oder dahinter.

Keine Hacker, sondern der "One Word Day"

Die Auflösung folgt schnell: Am 2. September ist der sogenannte "One Word Day", wie Lars Wienand von "t-online" erklärt. Das Bundesjustizministerium schrieb ihm: "Das Prinzip der Rechtsstaatlichkeit steht nicht nur in unserem Grundgesetz, sondern schützt jeden Einzelnen Tag für Tag. Dafür kann man gar nicht oft genug werben – schon gar nicht, wenn es dafür nur eines einzigen Wortes bedarf."

Vorbild der deutschen Politiker soll laut Wienand übrigens der US-Präsident mit seinem Tweet gewesen sein.

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