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Grünen Politikerin Emilia Fester zieht Bilanz nach einem Jahr Bundestags-WG

Emilia „Milla“ Fester von Bündnis 90/Die Grünen sitzt vor dem Reichstagsgebäude auf der Mauer der U-Bahnstation Bundestag. Fester ist mit 23 Jahren die jüngste Abgeordnete im neugewählten Deutschen Bu ...
Emilia Fester lebt gemeinsam mit ihren Fraktionsfreundinnen Saskia Weishaupt und Marlene Schönberger in einer WG in Berlin.Bild: dpa / Kay Nietfeld
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Bundestags-WG: Emilia Fester über das erste Jahr – "Eine für alle und alle für eine"

16.12.2022, 09:17
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Auch Bundestagsabgeordnete müssen irgendwo wohnen. Die meisten von Ihnen haben sogar zwei Wohnsitze: Einen in Berlin, für die Sitzungswochen, einen daheim. In ihrem Wahlkreis, oder dort, wo ihre Familie lebt. Um in Berlin nicht so allein zu sein, haben sich drei Abgeordnete gemeinsam eine WG gesucht: Emilia Fester, Saskia Weishaupt und Marlene Schönberger.

Die drei gehören der Fraktion der Grünen an. Es ist ihre erste Wahlperiode als Abgeordnete. Sie sind jung und sie sind Frauen. In einem Porträt hat der "Spiegel" die drei eine Bande genannt. Ein Begriff, der Fester offensichtlich gefällt. Zum ersten Jahrestag ihrer WG hat sie einen persönlichen Post auf Instagram verfasst. Mit deutlichen Worten zum Leben als Abgeordnete – und viel Liebe für ihre Mitbewohnerinnen.

Emilia „Milla“ Fester aus Hamburg von Bündnis 90/Die Grünen fährt die Rolltreppe der U-Bahnstation Bundestag hinauf. Fester ist mit 23 Jahren die jüngste Abgeordnete im neugewählten Deutschen Bundesta ...
Bisher ist Emilia Fester die jüngste Abgeordnete im Bundestag.Bild: dpa / Kay Nietfeld

Emotionaler Support am Küchentisch

Auf Instagram schreibt Fester in Großbuchstaben: "Ein Jahr Bundestags-WG. Vom Unterstützen, Feiern, Abfrusten und Liebhaben." Sie stellt klar, dass sich zwar über den Begriff Haifischbecken für den Bundestag streiten lasse, es aber trotzdem nicht immer leicht sei, als Abgeordnete. Die junge Grüne sei sich der Verantwortung ihres Amtes bewusst. Sie schreibt:

"Aber trotzdem ist es ein anstrengender, aufreibender und einnehmender Job, der nicht zuletzt auch davon lebt, die eigenen Ideale und Meinungen zu Themen als Diskussionsgrundlage der Bearbeitung von Gesetzen zu verwenden, über sie zu streiten und Kompromisse zu entwickeln."

Dadurch würde Politik zu einem "höchstpersönlichen Geschäft". Die eigene Integrität würde regelmäßig überprüft – die vielen Arbeitsstunden forderten ihr Übriges. Umso wichtiger, macht Fester deutlich, abends nach Hause zu kommen, zu Menschen, die sie verstehen.

Gerade Fester hat im vergangenen Jahr viel Hass auf Social Media verschmerzen müssen. Der Hashtag #EmiliaFester trendet regelmäßig auf Twitter.

"Wir unterstützen uns, feiern Erfolge miteinander, teilen auch mal Frustrationsmomente und nehmen uns in den Arm, wenn es eine von uns braucht", beschreibt Fester das WG-Leben. Der Ausdruck "Bande", den der "Spiegel" in seinem Porträt nutzte, stimme. "Und unsere Fraktion weiß es längst: Bei uns gilt eine für alle und alle für eine. Das macht uns resilient und stark", schreibt Fester.

Cannabis-Legalisierung: JuLis schießen gegen CDU – "dürfen Spiel nicht mitmachen"
Nemir Ali ist 27 Jahre alt und stv. Bundesvorsitzender der Jungen Liberalen (JuLis). Die Freigabe von Cannabis liegt den JuLis als FDP-nahe Nachwuchsorganisation besonders am Herzen.

"Cannabis ist gefährlich!" So ließe sich die Rede von Stephan Pilsinger (CSU) am 23. Februar im Bundestag zusammenfassen. Ganz Unrecht hat er nicht. Nur gilt das natürlich auch für Alkohol. Den liebt Pilsinger, der das Pils bereits im Namen trägt, so sehr, dass er sich für den Wahlkampf 2017 ein eigenes Bier brauen ließ.

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