Die Außenministerin musste ihre Reise in den Indo-Pazifik abbrechen.Bild: imago images / IMAGO/photothek
Deutschland
Seit beinahe Tagen dreht sich in der deutschen Medienlandschaft die Berichterstattung um die geplatzte Indo-Pazifik-Reise der grünen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock.
Ihr Regierungsflieger musste (nicht zum ersten Mal in seiner Betriebszeit) zweimal in Abu Dhabi umkehren wegen eines technischen Defekts der Landeklappen. Das brachte mit sich, dass die Maschine, die vollgetankt wenige Minuten zuvor gestartet war, rund 80 Tonnen Treibstoff in der Luft ablassen musste. Denn zum Landen war sie kurz nach Start noch zu schwer.
Eigentlich wollte Baerbock nach Australien, Fidschi und Neuseeland reisen für Regierungsgespräche.
Der Flieger von Annalena Baerbock musste zweimal nach Abu Dhabi zurückkehren.Bild: dpa / Sina Schuldt
Daraus wurde dann nichts. Denn offenbar war es keine praktikable Lösung, auf einen Linienflug auszuweichen. Stattdessen ging es dann nach den zwei missglückten Flugversuchen im Linienflug zurück nach Deutschland.
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Die Ministerin und ihr Außenministerium hielten sich anschließend auf Social Media und in öffentlichen Erklärungen zurück. Aktuell ist Baerbock noch auf ihrer Heimreise nach Deutschland.
Doch der CDU-Politiker Klaus Wiener hat dabei etwas missverstanden.
Satireaccount über Baerbock nimmt CDU-Politiker auf die Schippe
Von den deutschen Politiker:innen gibt es zahlreiche Satire- und Parodieaccounts, die teilweise sogar bekannter und beliebter sind, als die eigentlichen Social-Media-Accounts der Abgeordneten.
So etwa auch der Account "Zwischernahles", eine Parodie der ehemaligen Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD), der sich seit Jahren großer Beliebtheit erfreut. Auch Annalena Baerbock kann sich seit kurzem eines solchen auf X, früher Twitter, erfreuen: "Baerbockpress" mit rund 67.000 Follower:innen.
In der Beschreibung wird auch direkt in Großbuchstaben auf die "PARODIE" hingewiesen. Als Accountbezeichnung wurde zudem "Comedians" ausgewählt. Nicht zu übersehen. Eigentlich.
Doch genau das ist dem nordrhein-westfälischen CDU-Politiker Klaus Wiener passiert.
Der Satireaccount schrieb zum Reisedilemma der Ministerin auf X: "Diese Reise hat erneut die Notwendigkeit einer feministischen Außenpolitik offengelegt: Denn das Flugzeug wurde von Männern gebaut und gewartet. Die Kontrolle hat ebenfalls von Männern stattgefunden. Sie haben alle versagt. Das wäre keiner Frau passiert."
Der CDU-Politiker nahm wohl an, dass dies ein tatsächlicher Tweet der Außenministerin Baerbock gewesen sei und kommentierte seinerseits: "Unfassbar! Was für eine Arroganz."
Etwa eine Stunde hat es dann wohl gedauert, bis Wiener seinen Fehler gemerkt hat – oder durch zahlreiche Kommentare darauf hingewiesen wurde. Vor allem seine Digitalkompetenz wurde daraufhin scharf kritisiert.
Seinen Tweet hat der Christdemokrat dann gelöscht. Er schrieb dazu: "Ok, es war Parodie, die ich in der Hektik des Tages nicht sofort als solche erkannt habe. Habe meinen früheren Post gelöscht und gelobe: Das passiert so nicht wieder." Dazu postete er einen Zwinkersmiley.
Das kommentierte der Satireaccount wiederum mit: "Welche Parodie?" Wie das für solche Accounts üblich ist, nehmen sie gern die eigentlichen Accounts der Politiker:innen auf die Schippe und geben sich humoristisch als "die einzig wahren" aus.
Der Parodieaccount setzte deshalb auch selbst noch einmal einen Tweet ab und schrieb: "Lieber Klaus Wiener, du bist der einzige, der es wirklich verstanden hat und erntest dafür Kritik wegen mangelnder Digitalkompetenz. Lass dich davon nicht unterkriegen. Ich zähle auf deine Unterstützung für Schwarz-Grün unter meiner Kanzler*innenschaft".
Rolf Mützenich ist der Fraktionschef der SPD. In zahlreichen Debatten spricht er für seine Partei im Bundestag. Mützenich ist bekannt für seine Friedenspolitik, gleichzeitig half er aber auch bei der Durchsetzung des Sondervermögens für die Bundeswehr.