Deutschland
16.09.2018, 12:1116.09.2018, 14:23
Die Hochschule Anhalt hat ihre Studenten auf ihrer Seite vor der geplanten Demonstration mehrerer rechtsgerichteter Gruppierungen in Köthen zur Vorsicht aufgerufen. Sie rät," in der Zeit von 14.00 Uhr bis 23.00 Uhr großzügig Straßenbereiche zu meiden, die während der Demonstrationen durchlaufen werden." Von "potenziell gefährlichen Demonstrationen" ist die Rede.
Gegenprotest gestaltete sich im Vorfeld der Demo friedlich. Menschen malten etwa Köthens Marktplatz bunt an. Die
Anhaltische Landeskirche und die Stadt Köthen hatten zu der Aktion
aufgerufen, um so ein sichtbares Zeichen für Frieden und Toleranz zu
setzen. Eine große brennende Kerze wurde auf das Pflaster gemalt,
umrahmt von einer Blume und einer Friedenstaube.
"Friede sei mit
dir!" war in großen Buchstaben zu lesen. Schätzungsweise 200 bis 300 Menschen hätten sich beteiligt. Oberbürgermeister Bernd
Hauschild (SPD) sagte:
"Die Köthener haben ausgedrückt, was sie empfinden, wenn es um Frieden und um Trauer geht."
Oberbürgermeister Bernd Hauschild (SPD)
Eine Woche nach dem Tod eines 22-Jährigen durch Herzinfarkt nach einem
nächtlichen Streit in Köthen sind für Sonntag wieder Demonstrationen
angekündigt. Zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz und einem
anschließenden Aufmarsch hat der rechtsgerichtete Verein "Zukunft
Heimat" unter anderem gemeinsam mit dem fremdenfeindlichen Dresdner
Pegida-Bündnis aufgerufen.
Die AfD zählt nicht zu den Veranstaltern,
Mitglieder hatten allerdings zum Teil dafür in ihren Netzwerken
geworben und eine Teilnahme angekündigt. Mehrere Bündnisse gegen
Rechts haben zu einer Protestveranstaltung aufgerufen.
Nach Behördenangaben starb der schwer herzkranke 22-Jährige in der
Nacht zum vergangenen Sonntag an einem Infarkt, nachdem er sich
schlichtend in einen Streit zwischen mehreren Afghanen eingeschaltet
hatte und ins Gesicht geschlagen wurde. Zwei 18 und 20 Jahre alte
Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft.
(pbl/dpa)
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