Deutschland
Politik

Grünen-Video sorgt vor Türkei-Wahl für Aufregung

Politik

"Wählt demokratisch!" Video der Grünen sorgt vor Türkei-Wahl für Aufregung

23.06.2018, 08:2423.06.2018, 08:43
Mehr «Deutschland»

Eine Video-Botschaft der Grünen sorgt vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei an diesem Sonntag für Aufregung. In dem Video, das am 15. Juni online ging und seither in sozialen Netzwerken auf Deutsch und Türkisch heftig geteilt und kommentiert wird, sagt der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir:

"Die HDP und ihr Präsidentschaftskandidat Selahettin Demirtas stehen für Freiheit, für Gerechtigkeit, für Ökologie und eine gewaltfreie Lösung der kurdischen Frage."
Cem Özdemir

Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth appelliert an die in Deutschland lebenden türkischen Wahlberechtigten: "Wählt demokratisch!". Sie hält ein Plakat mit der Aufschrift "#Tamam" ("Genug") hoch, dem Slogan der Gegner von Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Die Partei erntete für das Video nicht nur Lob von Anhängern der HDP, sondern auch viel Kritik – und zwar nicht nur von Unterstützern des türkischen Präsidenten und der Regierungspartei AKP.

Deutsche und türkische Facebook-User warfen den Grünen Einmischung vor. Einige Anhänger der türkischen Oppositionsparteien warnten, das Video könne genau das Gegenteil von dem bewirken, was die Grünen damit beabsichtigt hätten. Ein User mit türkischem Namen schrieb: "Na echt toll was ihr da macht ....jetzt sind die letzten unentschlossenen Wähler 100 % zu AKP gewandert".

Dieser Text erschien zuerst auf t-online.de

Demokratische Parteien dürften Tiktok-Fehler nicht wiederholen
In ihrem Gastbeitrag stellt Anna Moors eine klare Forderung an die demokratischen Parteien: Es darf nie wieder laufen, wie bei Tiktok.

In den vergangenen Wochen wurde so viel über politische Inhalte auf Tiktok berichtet wie noch nie. Der Anlass: Millionen Menschen sehen die Videos von Rechten, Hetzern und Verschwörungsideologen. So erreicht Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat zur Europawahl, Aufrufzahlen im Millionenbereich. Gleichzeitig nimmt die Debatte rund um eine Sperre von Tiktok in den USA an Fahrt auf. Und Kanzler Scholz? Auch den können die Bürger:innen jetzt im Kurzvideoformat verfolgen.

Zur Story