International
EU

AfD-Chef Meuthen darf im EU-Parlament nicht reden – und verbreitet Fake News

EU

AfD-Chef darf keine Rede in Brüssel halten – und verschweigt die wahren Gründe 

15.11.2018, 12:39
Mehr «International»

Am Dienstag war ganz schön viel los im EU-Parlament: Zunächst hatte Angela Merkel in einer Rede für Aufregung gesorgt, weil sie eine europäische Armee auf den Weg bringen möchte. Dann verhinderte Martin Sonneborn (Die "PARTEI") mit seinem Auftritt eine Rede des NPD-Abgeordneten Udo Voigt. 

Und dann war da noch Jörg Meuthen (AfD). Meuthen, der neben dem Parteivorsitz der AfD auch eine Mitgliedschaft im Europäischen Parlament inne hat, behauptete am Dienstag nach der Versammlung, dass ihm das Rederecht verweigert worden sei.

Sein Problem:

Das ist eine Behauptung, die so nicht stimmt.

Warum das nicht stimmt: 

Nach der Geschäftsordnung des EU-Parlaments leitet das Präsidium sämtliche Sitzungen und teilt auch die Redezeit ein. 

Wie die Redezeit verteilt wird, regelt Artikel 162 in der Geschäftsordnung. Darin steht: "Mitglieder dürfen das Wort nicht ergreifen, wenn es ihnen nicht vom Präsidenten erteilt worden ist." Diese Redezeit wird fair über die Fraktionen verteilt – und zwar im Verhältnis zur Gesamtzahl der Mitglieder. 

Meuthen gehört der Fraktion "Europa der Freiheit und der direkten Demokratie" (EFDD) an. Am Dienstag durften die Briten Nigel Farage und Gerard Batten für diese Fraktion im EU-Parlament sprechen. Weitere EFDD-Redner hätten dann sprechen dürfen, wenn auch andere Fraktionen im Parlament ein größeres Rederecht erhalten hätten.  (Aufzeichnung der Sitzung)

Von einer Verweigerung des Rederechts für Meuthen kann somit nicht die Rede sein – seine Parteien-Kollegen entschieden sich einfach für andere Redner. Und eben nicht für Meuthen.

(hd)

Die AfD bejubelt das Aus von Angela Merkel

Video: watson/Max Biederbeck, Lia Haubner

Das könnte dich auch interessieren:

Alle Storys anzeigen
Schweigegeldprozess könnte zur Tortur für Trump werden – "verletzlich und hilflos im Gerichtssaal"

Donald Trump schreibt Geschichte. Noch nie zuvor wurde ein Strafprozess gegen einen ehemaligen Präsidenten geführt. Am Montag eröffnete das zuständige Gericht den Prozess gegen den 77-Jährigen in Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen von 130.000 Dollar an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels.

Zur Story