Trump soll Anwalt zum Lügen in der Russland-Affäre beauftragt haben
Am Donnerstagabend (Ortszeit) hat das US-Nachrichtenportal Buzzfeed News einen Bericht veröffentlicht, in dem es heißt, dass US-Präsident Donald Trump seinen früheren Anwalt Michael Cohen zum Lügen vor dem US-Kongress beauftragt haben soll. Sollte sich die Recherche bestätigen, würde der Bericht den bisher klarsten Beweis für eine Behinderung der Justiz durch das Trump-Lager liefern.
- Hintergrund sind die Ermittlungen des US-Kongresses zu der Frage, ob Trump als damaliger Präsidentschaftskandidat wegen einem Bauprojekt seiner Firma in Moskau Kontakt zur russischen Regierung gehabt soll.
- Laut dem Bericht, der sich auf mehrere Quellen aus Ermittlerkreisen stützt, soll Trump nach seiner Wahl im November 2016 seinen Anwalt Michael Cohen angewiesen haben, die persönlichen Kontakte seiner Trump-Organisation zu russischen Politikern bewusst zu verdecken.
Außerdem soll Trump Cohens Plan, Russland während der Präsidentschaftskampagne zu besuchen, um die Baupläne mit Präsident Wladimir Putin persönlich zu verhandeln, unterstützt haben. Auch wenn Trump selbst abstreite, mit Russland Geschäfte zu machen, hätten er und seine Kinder, Ivanka und Donald Trump Jr., regelmäßig detaillierte Berichte von Cohen über das Projekt erhalten, heißt es in dem Bericht. Laut BuzzFeed News habe Cohen dies auch Sonderermittler Mueller mitgeteilt.
Cohen hatte ursprünglich erklärt, die Pläne seien im Januar 2016 aufgegeben worden – also bevor der Vorwahlkampf für Trump richtig wichtig wurde. Später räumte Cohen ein, noch bis ungefähr Juni 2016 versucht zu haben, eine Genehmigung der russischen Behörden für das Bauprojekt zu erhalten. Seine Bemühungen liefen also in der kritischen Phase von Trumps Wahlkampf weiter, während sich der Unternehmer als Kandidat der Republikaner herauskristallisierte.
(pb/aj/dpa)