Auch Grünen-Chefin Ricarda Lang hat eine politische Patenschaft für einen Menschen übernommen, der im Iran hingerichtet werden soll.Bild: ZB / Britta Pedersen
Iran
Zwei Menschen hat das iranische Regime bereits hinrichten lassen. Die Demonstranten Madschid-Resa R. und Mohsen S. Gestorben wegen der systemkritischen Proteste, die das Land seit dem Tod der jungen Kurdin Jina Masha Amini erschüttern. Gestorben, weil die Machthaber es so wollten. Viele weitere Demonstrierende und Systemkritiker:innen stehen auf Exekutionslisten.
Deutsche Politiker:innen übernehmen politische Patenschaften für diese Menschen. Sie schreiben dem iranischen Botschafter in Berlin, bitten das Regime um Gnade. Ein junger Mann wurde bereits verschont. Doch für viele ist die Lage weiterhin aussichtslos. Grünen-Chefin Ricarda Lang hat nun ebenfalls eine Patenschaft übernommen – und richtet deutliche Worte an das iranische Mullah-Regime.
Auf der ganzen Welt demonstrieren Menschen gegen die Hinrichtungen im Iran. So wie hier in London.Bild: imago images/ Thomas Krych
Ricarda Lang übernimmt Patenschaft für kritischen Journalisten
Lang schreibt auf Twitter, dass sie die Patenschaft für den Journalisten Masoud Kurdpoor übernimmt. Dieser sei in politischer Gefangenschaft, weil er über den Tod von Jina Mahsa Amini und die dadurch ausgelöste Protestwelle in der Provinz Kurdistan berichtete.
Kurdpoor habe laut Lang die Nachrichtenagentur Mukrian News in Bokan gegründet. Die Agentur berichtet über die Region Kurdistan – und über die Menschenrechte von Minderheiten in der Region. Im September wurde Kurdpoor verhaftet. Laut Lang nicht das erste Mal. Sie schreibt:
"Bereits in der Vergangenheit wurde Masoud aufgrund seiner journalistischen Tätigkeiten verhaftet und nur auf Druck von Amnesty International nach sechs Jahren wieder entlassen."
Seit der Verhaftung im September habe Kurdpoor weder Kontakt zu seiner Familie noch zu seinem Anwalt haben dürfen. Die Grünen-Chefin stellt klar: Mit der Patenschaft will sie den politischen Druck auf das Regime erhöhen. Sie schreibt:
"Wir werden die Menschen im Iran nicht vergessen und ihre Stimme sein, solange sie vom Regime zum Schweigen gebracht werden."
Die Hinrichtungen im Iran beschäftigen auch die deutsche Zivilgesellschaft. Rund 300 Menschen sind am vierten Adventswochenende durch Berlin-Mitte gezogen, um dagegen zu protestieren.
Die Demonstration der Organisation "Echo.Iran" stand unter dem Motto "Solidarität mit den Revolutionären im Iran und Verurteilung der Hinrichtungen von Demonstranten durch das Mullah-Regime". Auf Transparenten zeigten die Teilnehmer Slogans wie "Stop execution in Iran", "Frauen, Leben, Freiheit" und "Der Rapper sollte auf der Bühne stehen, nicht im Gefängnis". In Anspielung auf den inhaftierten Musiker Toomaj Salehi.
(Mit Material von dpa)
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