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Israel: Geheimdienst deckt brutalen Hamas-Plan auf

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Die Terrororganisation Hamas hat am 7. Oktober 2023 ein Musikfestival an der Grenze zum Gazastreifen überfallen und zahlreiche Menschen ermordet.Bild: imago images / ZUMA Wire
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Israel: Geheimdienst deckt brutalen Hamas-Plan auf

25.07.2024, 11:48
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Bereits zum fünften Mal binnen der vergangenen 20 Jahre ist der Gazastreifen Zentrum eines blutigen Krieges geworden. Am 7. Oktober 2023 überfielen Terroristen der militant-islamistischen Hamas Israel und töteten mehr als 1300 Menschen, die meisten von ihnen Zivilist:innen.

Damit wurde dieser Angriff zur blutigsten Attacke auf israelischem Boden. Kurz darauf startete das israelische Militär seine militärische Aktion im Gazastreifen. Hunderttausende Menschen sind seitdem auf der Flucht. Im Gazastreifen herrschen inzwischen noch verheerendere hygienische Zustände, als ohnehin schon. Laut den Vereinten Nationen werden sie in einer prekären humanitären Lage ihrem Schicksal überlassen.

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Anfang der Woche hatte Israel wegen eines neuen Militäreinsatzes die Bewohner:innen eines Gebiets in Chan Junis im südlichen Gazastreifen aufgerufen, ihre Unterkünfte zu verlassen. Nach Schätzungen des UN-Nothilfebüros OCHA flüchteten 150.000 Menschen eilig aus ihren Notbehausungen.

Seit dem Angriff am 7. Oktober haben die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) und der israelische Inlandsgeheimdienst (Schin Bet) jedes Dokument angesammelt, das sie von den Hamas in die Finger bekommen konnten. Mithilfe dieses Archivs soll rekonstruiert werden, wie die Terroristen den Angriff vorbereitet haben.

Hamas-Dokumente zum Angriff am 7. Oktober 2023 enthüllt

Unter anderem ein hochrangiger Sicherheitsbeamter Israels, der Einblick in die Dokumente hat, sprach darüber mit dem israelischen Portal "Walla". Die "Jerusalem Post" veröffentlichte eine englischsprachige Version des Artikels.

Das Archiv selbst wurde noch nicht veröffentlicht.

Der Bericht basiert auf den Informationen, die der "Walla"-Kriegskorrespondent Amir Buchbut von hochrangigen Quellen des IDF und Schin Bet einsehen konnte.

Dazu zählen unter anderem Ausrüstungslisten, Einsatztabellen, geheime Karten oder Anweisungen für den Fall einer Geiselnahme. Aber auch Sprachführer auf Hebräisch mit Sätzen wie "Zieh deine Kleidung aus".

Der Schluss daraus: Der militärische Flügel der Terror-Organisation Hamas hat sich direkt vor der Nase des israelischen Geheimdienstes in eine Berufsarmee verwandelt.

Einer der Sicherheitsbeamten sagte dem Kriegskorrespondenten, dass die Menge an Geheimdienstinformationen, die sich in den Händen des IDF und Schin Bet befindet, ausreichen würde "um die Hamas von innen heraus zu zerschlagen".

Das Ausmaß der Professionalität, mit der die Hamas inzwischen vorgehen, wurde erst bei genauerem Sichten der Dokumente offensichtlich.

Israel: Hamas agiert professioneller als angenommen

Laut dem Bericht von "Walla" basiert die von der Hamas durchgesetzte Ordnung auf einem speziellen "Regelbuch", das nur der obersten Kommandoebene zugänglich war, die die Anweisungen im gesamten Gazastreifen herausgibt.

Bei einem Bodenmanöver wurden offizielle Hamas-Dokumente gefunden, die beschreiben, wie mit Mitgliedern der LGBTQI+-Community umzugehen ist. Es ist brutal.

Denn sie deuten darauf hin, dass Personen, die im Verdacht stehen, der LGBTQI+-Gemeinschaft anzugehören, nur ein Schicksal zugeschrieben war: der Tod.

Zudem soll die Hamas laut den Dokumenten detaillierte Pläne für weltweite Operationen haben, auch in Europa und den USA. Pläne, die dem Bericht zufolge fernab der Augen der Auslandsgeheimdienste oder Medien liegen.

Der Schin Bet hat außerdem verschiedene Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeuge der Hamas gesammelt, um deren Verwendung und Beschaffungswege nachzuverfolgen.

Hamas-Ausrüstung gibt Aufschluss über Vorbereitung des Angriffs

Darunter auch rund 150 Pickups und mehr als 350 Motorräder aus China, die durch Tunnel unter der Philadelphi-Route geschmuggelt worden sein sollen. Sie wurden am 7. Oktober für Angriffe auf Siedlungen im westlich gelegenen Negev in Israel verwendet.

Auch Literatur wurde sichergestellt. Etwa 1500 antisemitische Bücher lassen darauf schließen, dass die Hamas vom ersten Tag an systematisch Hass gegen Israel geschürt hat.

Dazu gehören auch Kinderbücher, die nahelegen, wie man Juden durch Überfahren oder Erstechen ermordet.

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Noch immer sind zahlreiche Menschen als Geiseln in den Händen der Hamas.Bild: dpa / Jörg Carstensen

Der Geheimdienst hat außerdem umfassendes Kartenmaterial sichergestellt, auf denen alle wichtigen Punkte, wie etwa Büros hoher Beamter, Waffenlager oder Kliniken markiert waren. Darunter auch eine Karte des Luftwaffenstützpunktes Tel Nof in Israel, auf der unter anderem Speisesäle markiert waren, um dort die meisten Geiseln zu versammeln.

Die Detailliertheit der Informationen und Dokumente deuten darauf hin, dass sich die Hamas auf einen längeren Aufenthalt in Israel eingestellt hatten und dabei systematisch vorgehen. Sie sammeln offenbar auf höchster Ebene geheimdienstliche Informationen.

Eine Quelle, die die Hamas-Dokumente einsehen konnte, sagte dem Kriegsjournalisten Buchbut:

"Nach der Konsolidierung der gesamten Hamas-Infrastruktur im Gazastreifen ist es auf Grundlage dessen, was wir auf Karten und Dokumenten gesehen haben und was tatsächlich entdeckt wurde, klar, dass Gaza als eine große Militärbasis errichtet wurde, einschließlich der Nutzung von Kindergärten, Schulen, Kliniken, Krankenhäusern und Moscheen".

Hamas-Dokumente liefern Anhaltspunkte für Vorgehen am 7. Oktober

Laut den Dokumenten rechtfertigen die Hamas ihre Taten systematisch mit religiösen Gründen, wie Koranverse oder Fatwas (religiöse Urteile). Somit besteht für sie kein Widerspruch zwischen ihren Befehlen und dem Islam. Ihnen wird sogar eingebläut, sie würden im Himmel, im Paradies, willkommen geheißen, trotz ihrer sadistischen Taten, einschließlich Folter.

Diese Taten sollen vor allem Angst schüren, das Vertrauen der Bevölkerung in die Armee untergraben, ein Gefühl von Unsicherheit und Chaos erzeugen.

Deshalb marschierten die Hamas-Terroristen auch mit GoPros auf dem Kopf in die Siedlungen ein. Bewohner:innen hatten nach dem 7. Oktober aufgrund dieser im Anschluss verbreiteten Videos noch wochenlang Angst, die Terroristen würden auch in ihr Haus kommen.

(mit Material der dpa)

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