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Ukraine: Es steht schlecht um die Stadt Bachmut – ein Projekt der Gruppe Wagner

09.02.2023, Ukraine, Bachmut: Ukrainische Soldaten begeben sich zu ihren Stellungen an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk. Foto: Libkos/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Bachmut, 9. Februar: Ukrainische Soldaten begeben sich zu ihren Stellungen an der Frontlinie.Bild: AP / Libkos
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Ukraine: Es steht schlecht um die Stadt Bachmut

14.02.2023, 09:01
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Auch wenn offizielle Stellen in der Ukraine weiter bekräftigen, die Stadt Bachmut im Osten des Landes im Griff zu haben: Es steht schlecht um das Prestige-Projekt der russischen Wagner-Gruppe.

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Seit Monaten liefern sich die Wagner-Gruppe, weitere russische Streitkräfte und ukrainische Einheiten – selbst Elite-Soldaten – am Stadtrand heftige Kämpfe. Es wird immer wieder berichtet, dass sich in Bachmut die härtesten Gefechte überhaupt seit Beginn der russischen Invasion abspielen.

Für die Söldner der Wagner-Gruppe gilt die Stadt als Prestige-Projekt. Wirklich strategisch wichtig ist sie zwar nicht. Doch in Russland will man bis zum Jahrestag des Einmarsches am 24. Februar Erfolge melden. Die Einnahme Bachmuts wäre ein solcher Erfolg.

Und offenbar bereitet sich die Ukraine auch auf den Verlust der Stadt vor.

Seit Wochen werden neue Verteidigungslinien im Donbass gezogen. Die Schützengräben werden immer weiter nach hinten verlegt, wie watson im Oktober, November und Januar selbst beobachten konnte. Allein der Weg von Nordwesten nach Bachmut herein zeigt diese Bemühungen der Ukraine deutlich.

Bachmut wohl kaum noch zu halten

Eine der Hauptstraßen nach Bachmut herein, die MO 3, ist schon lange für Zivilist:innen zu gefährlich, um sie noch zu passieren. Schon kurz nach Verlassen der Stadt Slowjansk beginnen die Ausbauarbeiten der neuen Verteidigungslinie.

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Bild: Deepstatemap / Screenshot edited by watson.de

Hört man sich bei der zivilen Hilfe um, wird mittlerweile klar: Bachmut ist eigentlich kaum noch zu halten. Zivilist:innen dürfen nach den neuesten Informationen die Stadt nicht mehr ohne eine Sondergenehmigung betreten. Und das auch nur noch in Begleitung des Militärs.

Das teilte auch der Kommandeur der taktischen Luftaufklärungsgruppe S.A.R.G. in Bachmut mit.

Zuvor waren regelmäßig Journalist:innen und Freiwillige in die Stadt gefahren. Nichtregierungsorganisationen hatten die Menschen vor Ort mit den wichtigsten Hilfsgütern versorgt und weiterhin Menschen evakuiert. Das ist nun kaum noch möglich. In der Stadt mit einst mehr als 70.000 Einwohnern harren nur noch wenige Tausend aus.

Auch die Feuerwehr hat sich aus der Stadt zurückgezogen.

Der Kampf um Bachmut ist derzeit die blutigste Schlacht in der Ukraine. Nach Angaben beider Seiten gibt es dort hohe Verluste. Mit einer Eroberung der Stadt käme Kremlchef Wladimir Putin seinem Ziel näher, die gesamte Region Donezk unter seine Kontrolle zu bringen.

Die russische Privatarmee Wagner behauptete am Sonntag, einen Vorort Bachmuts eingenommen zu haben und nun weiter aufs Zentrum vorzurücken. Aus Kiew gab es dazu zunächst keine Stellungnahme.

Der Chef der Wagner-Truppen, der Putin-Vertraute Jewgeni Prigoschin, berichtete, dass seine Kämpfer nach der Erstürmung des Vorortes Krasna Hora nun auf das sieben Kilometer entfernte Bachmut vorrückten. Schon im Januar waren Krasna Hora und der noch kleinere Vorort Paraskoviivka nördlich von Bachmut unter heftigen Beschuss geraten. Das hatte watson ebenfalls im Januar selbst erlebt.

Freiwillige nahe Paraskoviivka unter Beschuss

Auch nach Darstellung des Verteidigungsministeriums in Moskau kommen die Truppen voran. Der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj betonte jedoch: "Trotz konstantem Druck des Feindes halten wir Bachmut weiter unter Kontrolle und ergreifen Maßnahmen, um die Frontlinie um diese Stadt herum zu stabilisieren."

Das kostet Menschenleben: Russland verliert nach britischen Angaben so viele Soldaten wie seit den Anfangstagen des Kriegs nicht mehr. "In den vergangenen zwei Wochen hat Russland wahrscheinlich die höchste Verlustrate seit der ersten Woche des Einmarsches in die Ukraine erlitten", erklärte das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Statistiken des ukrainischen Generalstabs.

(Mit Material der dpa)

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