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Russland: Putin-Verbündeter droht Nato und widerspricht damit dem Kreml-Chef

Russian President Vladimir Putin waves as he leaves a tribune after delivering his speech at the annual congress of the Russian Union of Industrialists and Entrepreneurs in Moscow, Russia, Thursday, A ...
Erst kürzlich hatte Putin einen Krieg gegen die Nato als "Unsinn" abgetan – nun widerspricht ihm ein enger Verbündeter.Bild: Pool Sputnik Kremlin / Alexander Kazakov
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Putin-Verbündeter droht Nato und widerspricht damit dem Kreml-Chef

26.04.2024, 18:27
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Russland befindet sich im Krieg, auf dem Schlachtfeld in der Ukraine und im digitalen Raum mit dem Westen. Russland, so der Vorwurf, führt zahllose Desinformationskampagnen durch. Aktuell steht etwa ein Spitzenpolitiker der AfD, Maximilian Krah, im Verdacht, sich von Russland bezahlen lassen zu haben. Der Generalbundesanwalt hat nun Vorermittlungen aufgenommen, um den Anfangsverdacht zu überprüfen.

Auch in Russland selbst tobt ein Informationskrieg. Die Propaganda-Maschinerie des Kremls läuft auf Hochtouren. Immer wieder fallen russische Politiker:innen etwa mit kruden Aussagen gegenüber dem Westen auf. Doch trotz all der Anfeindungen hat der russische Machthaber Wladimir Putin zuletzt selbst erklärt, die Behauptung, Russland würde die Nato angreifen wollen, sei "Unsinn". Auch mit Blick auf den Verteidigungshaushalt der USA hatte Putin festgestellt: Ein Krieg mit der Nato wäre wahnwitzig.

Nun widerspricht ihm ein führender russischer General – und spricht eine explizite Drohung gegen die Nato-Staaten aus.

Putin-Verbündeter kündigt weitere Jahre des Krieges an

Denn General Apti Alaudinow behauptet, Russland würde die Nato bis 2030 zerstören. Alaudinow ist Befehlshaber der tschetschenischen Streitkräfte in der Ukraine – und ein enger Verbündeter Putins. Mittlerweile wurde er sogar zum Stellvertreter der Hauptdirektion für militärische und politische Arbeit im russischen Verteidigungsministerium ernannt.

Seine düsteren Zukunftsszenarien für den Westen gab Alaudinow beim russischen Sender Russia-1 zum Besten, das berichtet die "Frankfurter Rundschau". Das Medium verweist in diesem Zusammenhang auf einen Tweet von Anton Gerashshenko, einem ehemaligen Berater des ukrainischen Innenministeriums.

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In seinem Tweet zitiert Gerashchenko Alaudinow:

"Russland wird in dieser speziellen Militäroperation und auf allen anderen Schlachtfeldern gewinnen. Ja, wir werden bis 2029-2030 hart arbeiten müssen, aber ich kann Ihnen versichern, dass das Ergebnis dieser besonderen Militäroperation sein wird, dass der Nato-Block in seiner heutigen Form nicht mehr existieren wird."

Der General zeigt sich in dem Video überzeugt: Die meisten der Nato-Staaten, die "heute wie Köter hinter Amerika herlaufen", würden dann vor Russland knien. Sie würden darum bitten, in die Koalition aufgenommen zu werden, ist Alaudinow sicher.

Alaudinov wohl möglicher Kadyrow-Nachfolger

Alaudinov gilt laut der russischen Zeitung "Nowaya Gazeta" als möglicher Nachfolger des Tschetschenenführers Ramsan Kadyrow. Letzterer ist für seinen brutalen Umgang mit Andersdenkenden bekannt. Er leidet Berichten zufolge unter einer unheilbaren Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, heißt es in der Zeitung. Aus Kadyrows Machtapparat, der ähnliche Gerüchte vor einigen Monaten dementiert hat, gab es zu dem jüngsten Medienbericht zunächst keine offizielle Stellungnahme.

Die gewöhnlich gut informierte Zeitung "Nowaja Gaseta" hingegen schrieb: "Der Gesundheitszustand des 47-jährigen Ramsan Kadyrow lässt keine Hoffnung auf Heilung. Und Moskau muss nun operativ entscheiden, wie die Stabilität gewahrt wird, wenn der harte tschetschenische Diktator nicht mehr ist."

Das Blatt, das einst von Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow gegründet worden war, berief sich auf Quellen sowohl aus Kadyrows Umgebung als auch auf Ärzte im Krankenhaus der russischen Präsidialverwaltung. Dort soll der Tschetschenenführer im vergangenen Herbst behandelt worden sein. Zu der Zeit tauchten das erste Mal hartnäckige Gerüchte über seine schwere Erkrankung auf – befeuert durch langes Fehlen in der Öffentlichkeit und sichtliche Probleme bei seinen seltenen Auftritten.

(Mit Material der dpa)

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