International
Politik

Nawalny-Witwe: Faktencheck enttarnt Desinformationskampagne gegen Nawalnaja

Meeting Minister Hadja Lahbib and Yulia Navalnaya Navalny BRUSSELS, BELGIUM - FEBRUARY 19 : Council of European Foreign Ministers with Hadja Lahbib MR, Minister of Foreign Affairs and European Affairs ...
Julia Nawalnaja trauert um ihren toten Mann Alexej Nawalny.Bild: imago images / Photo News/ Didier Lebrun
Politik

Nawalny-Witwe: Faktencheck enttarnt Desinformationskampagne gegen Nawalnaja

23.02.2024, 10:5723.02.2024, 11:46
Mehr «International»

Eine Woche nach dem Tod des prominenten russischen Oppositionellen Alexej Nawalny herrscht noch immer viel Unwissenheit bezüglich der Todesursache. Sowohl Nawalnys Mutter, als auch seine hinterbliebene Ehefrau Julia Nawalnaja haben keinen Zweifel daran, dass der Kreml an dem Tod beteiligt war. Sie nennen den russischen Machthaber Wladimir Putin offensiv einen Mörder.

Nawalnaja hat zudem angekündigt, den Kampf ihres Mannes fortzuführen. Sie will nun also die neue Galionsfigur des russischen Widerstandes sein. Unklar ist bislang, ob sie, wie ihr verstorbener Ehemann, nach Russland zurückkehren möchte. In diesem Fall dürfte ihr ein ähnliches Schicksal, wie Nawalny blühen. Auch dessen Bruder steht inzwischen auf einer Fahndungsliste des Kreml.

Aber nicht nur die direkte Bedrohung und der Tod ihres Mannes dürften Nawalnaja aktuell zu schaffen machen, sie muss sich auch mit einer großangelegten Desinformationskampagne rumschlagen. In einem Faktencheck hat "Euronews" nun nachgewiesen, was an den Behauptungen gegen Nawalnaja dran ist.

Watson ist jetzt auf Whatsapp
Jetzt auf Whatsapp und Instagram: dein watson-Update! Wir versorgen dich hier auf Whatsapp mit den watson-Highlights des Tages. Nur einmal pro Tag – kein Spam, kein Blabla, nur sieben Links. Versprochen! Du möchtest lieber auf Instagram informiert werden? Hier findest du unseren Broadcast-Channel.

Nawalny-Witwe soll schon neuen Partner haben

So wurde die Witwe kurze Zeit nach dem Tod ihres Mannes mit den Vorwürfen konfrontiert, sich direkt einen neuen Partner gesucht zu haben. "Euronews" hat die Bilder, die auf Social Media kurz nach dem Tod Nawalnys veröffentlicht wurden, analysiert. Laut den Posts auf X, früher Twitter, soll Nawalnaja sich einen russischen Milliardär gesucht haben. So legen Fotos nahe, die Witwe würde mit einem Mann ihre Zeit am Strand genießen.

Wie der Faktencheck von "Euronews" ergibt: Zu sehen sind darauf Nawalnaja und der russische Geschäftsmann Jewgeni Tschitschwarkin, neu ist es allerdings nicht. Das Foto ist bereits von 2021 und zeigt wohl keine Liebesbeziehung.

Auch ein anderes Bild, das ebenfalls auf X verbreitet wurde, soll Nawalnaja gemeinsam mit Tschitschwarkin zeigen. Darauf sollen sich die beiden in den Armen liegen, während Nawalnaja einen Joint in der Hand hält. Dieses Foto ist laut "Euronews" eine Fälschung. Tatsächlich wurde dafür wohl ein Foto von Nawalnaja und ihrem verstorbenen Mann verwendet und bearbeitet.

Laut dem Medium sollen die Bilder schon länger im Umlauf sein, um Nawalnaja zu diskreditieren. Zunächst wurden die Fotos wohl von kremltreuen Nachrichtenseiten veröffentlicht.

Nach wie vor sind weite Teile der Welt von einer Beteiligung des Kremls am Tod Nawalnys überzeugt. Mittlerweile hat auch US-Präsident Joe Biden die Witwe und Nawalnys Tochter in Kalifornien getroffen.

Biden veröffentlichte am Donnerstag Bilder von dem Treffen mit Julia Nawalnaja und der 23 Jahre alten Tochter Darja auf X. Auf einem der Bilder ist zu sehen, wie sich die drei miteinander unterhalten. Auf dem anderen Bild umarmt der US-Präsident die Frau Nawalnys.

Biden schrieb dazu, er habe die beiden getroffen, um ihnen sein Beileid für ihren schweren Verlust auszudrücken. Nawalnys Vermächtnis werde durch die beiden und die "unzähligen Menschen in ganz Russland, die für Demokratie und Menschenrechte kämpfen, weiterleben". Das Weiße Haus teilte mit, Biden habe bei dem Treffen auch seine Bewunderung für Nawalnys "außergewöhnlichen Mut" zum Ausdruck gebracht.

(Mit Material der dpa)

Mike Johnson und die Ukraine-Hilfen zeigen: Donald Trump ist nicht allmächtig

Während in der Ukraine Soldat:innen an der Front ums Überleben kämpfen, spielten die Republikaner monatelang Politik im US-Repräsentantenhaus. Vor allem die ultrarechten Maga-Trump-Anhänger:innen blockierten die Ukraine-Hilfen. Maga steht für Trumps Wahlspruch "Make America Great Again".

Zur Story