Junge Rekruten während ihrer Ausbildung: Vor wenigen Tagen hat die russische Staatsduma ein Reformpaket im Bereich Militärdienst beschlossen.Bild: imago images / SNA
Russland
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine dauert schon über eineinhalb Jahre an. Viele Menschen wurden getötet – auf ukrainischer, wie auch auf russischer Seite. Die Offensive der Ukrainer:innen führt aktuell zu einer dynamischen Entwicklung an der Front. Und Russland sucht offensichtlich händeringend nach neuen Soldat:innen.
Erst im Juli hat die russische Staatsduma die Regeln zur Rekrutierung verschärft. Teil des Reformpakets: Längere Einberufung von Wehrpflichtigen, harte Sanktionen bei Desertionen und bewaffnete Privatgarden. Zwei russischen Senioren passt die Rekrutierung – oder vielleicht auch der ganze Krieg – offenbar gar nicht. Und greifen deshalb zu einer rabiaten Protestform.
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Brandanschlag auf Rekrutierungszentrum
Wie das russische Nachrichtenportal "msk1.rus" berichtet, sollen die beiden älteren Herren längere Zeit vor einem Rekrutierungszentrum in Podolsk bei Moskau gestanden haben. Augenzeugen schätzten die Senioren dem Portal zufolge auf um die 80 Jahre. Das Portal beruft sich dabei auf den Telegramchannel "Vorsicht Moskau", der täglich über News in der russischen Hauptstadt informiert.
Die zwei Herren standen wohl zunächst eine Weile vor dem Rekrutierungsamt herum und betrachteten ihre Telefone. Der eine machte den Anschein, als könne er seine Kamera nicht einschalten, der andere, als könne er einen Anruf nicht entgegennehmen. Im Anschluss soll einer der beiden einen Gegenstand auf das Gebäude geworfen haben. Eine Explosion und Rauch folgten.
Der russische Präsident Wladimir Putin und seine Regierung haben die Rekrutierungsregeln verschärft.Bild: AP
Eine Polizeistreife, die anscheinend zufällig im Einsatz war, stellte die Senioren sofort. Auf einem Video, das im Telegramchannel veröffentlicht wurde, sieht es aus, als hätten die Einsatzkräfte die Männer auf den Boden geworfen und festgenommen.
Brandanschläge auf Rekrutierungszentren häufen sich
Der Anschlag war wohl nicht der erste dieser Art. Wie "msk1.rus" in einem anderen Artikel schreibt, gab es zwischen Ende Juli und Anfang August diverse Anschlagsversuche. Primäre Täter:innen: Frauen im Rentenalter. Aber auch ältere Herren und Teenager:innen.
Alle gaben wohl an, von Telefonbetrüger:innen genötigt worden zu sein, die Anschläge zu verüben. So soll einem der Brandstifter:innen angeboten worden sein, dass ihm bei der "Abschreibung von Krediten" geholfen würde, wenn er dafür einen Anschlag in St. Petersburg ausführe. Eine ältere Frau soll mit dem Wohlergehen ihrer Tochter unter Druck gesetzt worden sein.
Ob diese Aussagen stimmen, lässt sich nicht unabhängig überprüfen.
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