Die Republikanerin Nikki Haley hinterlässt eine Botschaft auf einer israelischen Artilleriegranate. bild / screenshot x
USA
Sie trat in den Ring gegen Donald Trump, um als republikanische Präsidentschaftsanwärterin ins Weiße Haus einzuziehen. Daraus ist nichts geworden. Nikki Haley kam an dem politischen Schwergewicht Trump nicht vorbei.
Nach einer langen Schlacht musste Haley ihre Niederlage einsehen und schied aus den republikanischen Vorwahlen aus. Obwohl sie immer wieder betonte, wie ungeeignet Trump für das Amt sei, verkündet die ehemalige Gouverneurin von South Carolina nun: Sie werde ihre Stimme im November Trump geben.
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Laut ihr ist Trump in den für sie wichtigen Bereichen wie Außenpolitik, Einwanderung und Wirtschaft "nicht perfekt" gewesen, aber Präsident Joe Biden sei "eine Katastrophe".
Als Katastrophe bezeichnen User:innen auf Social Media auch Haleys Aktion bei ihrem Besuch in Israel.
Gaza-Krieg: Trump-Verbündete zieht Zorn auf sich bei Israel-Besuch
Mit einem Filzstift hinterlässt die 52-Jährige eine Botschaft auf einer Granate, die im Gaza-Krieg zum Einsatz kommt. Das zeigen Bilder, die sich rasant auf Social Media verbreiten und Empörung auslösen.
Die Republikanerin schreibt auf eine israelische Artilleriegranate: "Macht sie fertig. Amerika liebt Israel." Eine martialische Botschaft, die viele User:innen als völlig unangebracht empfinden.
Schließlich sorgte Israel erst vor wenigen Tagen mit dem tödlichen Luftangriff in Rafah für Entsetzen. Das israelische Militär soll ein Zeltlager für Geflüchtete in einer humanitären Schutzzone getroffen haben. Unter den Todesopfern befinden sich auch Kinder.
"Einfach nur widerlich", schreibt etwa Jude Alon-Lee Green von der Bewegung Standing Together auf X. Die US-Amerikaner:innen sollen sie bitte wieder zurückholen, meint er. "Wir brauchen nicht auch noch eure schmutzigen, den Tod verherrlichenden Politiker".
Haley löst mit ihrem Spruch auf der Granate heftige Diskussionen auf X aus. Man wirft ihr "Kriegstreiberei" vor, die Aktion sei "verrückt und auf jeder Ebene falsch." Einige User:innen verlangen gar die Verhaftung der Politikerin und bezichtigen sie der Hetzerei an Palästinenser:innen.
Doch hier kommt es auf den Kontext an.
Israel-Besuch: Botschaft von Haley ist offenbar an Hisbollah gerichtet
Zu den Vorwürfen hat sich Haley selbst noch nicht geäußert. Ein Israeli vermutet jedoch, dass die Republikanerin die Granate an der Nordgrenze Israels zum Libanon beschriftet habe. Diese feuern die israelischen Verteidigungsstreitkräfte auf Ziele der Hisbollah. Davon geht ebenfalls der französische Sender France 24 aus.
Auch der "Guardian" schreibt, dass die ehemalige Gouverneurin von South Carolina die Nordgrenze Israels zum Libanon besuchte. Begleitet wurde sie von Danny Danon; er ist ein ehemaliger israelischer Botschafter bei den Vereinten Nationen und Mitglied der rechts stehenden Partei Likud.
Im Gespräch mit Journalist:innen kritisierte Haely die Biden-Regierung für die vorübergehende Zurückhaltung von Waffen, um einen israelischen Angriff auf die südliche Gaza-Stadt Rafah zu verhindern. Auch richtete sie laut dem "Guardian" scharfe Worte an den Internationalen Strafgerichtshof, der Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verhaften will.
Unter anderem besuchte Haley auch den Ort, wo am 7. Oktober das Nova-Festival gefeiert und über 300 Menschen von Hamas-Terroristen getötet wurden.
Andere Nutzer:innen auf Social Media bedanken sich bei der US-Amerikanerin für ihre Solidarität mit Israel.
Zum Hintergrund: Im vergangenen Jahr überfiel die Terrororganisation Hamas Israel und ermordete etwa 1200 Israelis, darunter auch Frauen und Kinder. Hunderte Menschen wurden nach Gaza verschleppt. Als Reaktion darauf begann Israel eine Militäroperation im Gazastreifen.
Mehr als 34.000 Menschen sollen im Gaza-Krieg getötet worden sein, darunter schätzungsweise 15.000 Kinder.
Nach dem Ampel-Aus war abzusehen, dass die Rot-Grüne Minderheitsregierung ohne ihren Ex-Partner FDP nicht mehr viele Projekte im Bundestag umsetzen kann. Denn auch die Union zeigte bei den meisten Themen wenig Interesse an einer Zusammenarbeit.