Bei großer Hitze versuchte Donald Trump bei einem Wahlkampf-Auftritt in Las Vegas, Wähler:innen zu überzeugen. Bild: AP / John Locher
USA
Donald Trump steht oft mit dem Vorwurf in der Kritik, er würde sich nicht wirklich um das Wohl seiner Anhänger:innen kümmern. Am Sonntag entfachte der ehemalige US-Präsident diese Diskussion mit seinem Verhalten erneut. Er war am Sonntag bei einer Wahlkampf-Veranstaltung in Las Vegas, Nevada. Das Ziel: Wähler:innen vor den US-Präsidentschaftswahlen im Herbst von sich zu überzeugen.
Die Temperaturen auf dem berühmten Strip der Stadt hatten es während des Auftritts von Trump in sich: Sie erreichten etwa 39 Grad Celsius. Trotz dieser extremen Bedingungen versammelten sich Tausende Maga-Fans (zu Deutsch: Make America Great Again) und Anhänger:innen im Sunset Park, um ihn zu unterstützen. Dabei hagelte es wegen fragwürdiger Sprüche Kritik.
Donald Trump bestritt seinen Wahlkampf-Auftritt in Las Vegas bei großer Hitze. Bild: AP / John Locher
Trump macht im Wahlkampf umstrittene Witze: "Ich will nur Ihre Stimme"
Auf Videos ist den Menschen und auch Trump anzusehen, wie sehr ihnen die hohen Temperaturen zu schaffen machten. Während der Veranstaltung kommentierte der ehemalige Präsident mehrmals die Hitze, während er mit seinem typischen schweren Anzug und einer Krawatte auf der Bühne stand. "Ich schwitze hier oben wie ein Hund. Niemand denkt an mich. Das ist harte Arbeit", sagte er in das Mikrophon.
Dann ließ er sich zu einem Spruch hinreißen: "Mein Wahlkampfteam hat Ihnen gesagt: 'Kommen Sie nicht'", scherzte er und fügte hinzu, dass genau aus diesem Grund "nur 20.000" Menschen zur Wahlkampf-Veranstaltung erschienen seien.
Daran anschließend brachte er einen sarkastischen Witz, der jetzt für Diskussionen sorgt, wie unter anderem "Independent" berichtet: "Ich will nicht, dass jemand hier zusammenbricht. Wir brauchen jeden Wähler. Sie sind mir egal. Ich will nur Ihre Stimme."
USA: Anhänger feiern Trump – Kritik bleibt nicht aus
Diese Bemerkung löste bei einigen seiner Anhänger:innen Gelächter aus. Eine Form des Wahlkampfes, der bei ihnen offenbar funktionierte. Trump sagte weiter, dass diese Aussage von den anwesenden Journalist:innen als "schrecklich" gewertet und aus "dem Zusammenhang" gerissen werden würde.
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An der umstrittenen Aussage von Trump gab es im Nachhinein tatsächlich Kritik. Die Kommunikationsfirma Climate Power, die sich für die Klimabotschaften der Demokraten stark macht, kritisierte Trump scharf: "Donald Trump sagt den Menschen offen, dass er nur auf sich selbst aus ist", stellt der Kommunikationsdirektor Alex Glass fest.
Zudem mache Trump Versprechen an die großen Ölkonzerne, "die die Klimakrise anheizen, während Menschen bei seinen Kundgebungen aufgrund sehr realer, gefährlicher Hitzewellen zusammenbrechen, die er als Schwindel abtut".
Wegen der Hitze gestorben ist zwar offenbar keiner, doch nach dem Ende der Kundgebung berichteten lokale Medien, dass fast zwei Dutzend Teilnehmer:innen vor Ort wegen gesundheitlicher Probleme aufgrund der hohen Temperaturen behandelt werden mussten. Sechs Personen wurden sogar ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Hitze beim Trump-Auftritt war für viele anwensenden Personen anstrengend. Bild: AP / John Locher
USA: Trump wettert bei Wahlkampf-Auftritt gegen Biden
Ansonsten bestand ein großer Teil von Trumps Rede aus Angriffen auf die Einwandererbevölkerung der USA. Er beschrieb Einwander:innen und Asylsuchende als Kriminelle, geistig instabil und "nicht produktive" Mitglieder der Gesellschaft. Trump wetterte außerdem gegen die Wende in der Einwanderungspolitik seines Gegners Joe Biden, er bezeichnete sie als "Blödsinn".
Die neuen Asylregeln ermöglichen es etwa den US-Behörden, ab einer bestimmten Anzahl von Grenzübertritten irregulär eingereiste Menschen teils ohne Bearbeitung ihrer Asylanträge abzuschieben. Unbegleitete Kinder, ernsthaft kranke Menschen und Opfer von Menschenhandel sind davon ausgenommen.
Ohne Beweise behauptete Donald Trump, dass diese Maßnahmen die illegale Einwanderung erhöhen würden.
Trotz fragwürdiger Aussagen: Im Vergleich verlief die Kundgebung in Las Vegas besser als sein jüngster Auftritt auf der nationalen Konferenz der Libertären Partei in Washington DC. Ende Mai wurde Trump bei diesem Event lautstark von den Delegierten ausgebuht. Aktuelle Umfragen zeigen Trump in Nevada vor Präsident Joe Biden, obwohl dieser vor vier Jahren den Bundesstaat gewinnen konnte.
Seit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine liefert Apple keine Produkte mehr nach Russland. Auch Apple Pay und Apple Maps stellte das Unternehmen dort ein. Trotzdem stand Apple schon häufiger in der Kritik, inoffiziell mit dem Kreml zu kooperieren.