Donald Trump ist in der South Bronx vor vielen People of Colour aufgetreten.Bild: imago images / zuma press wire
USA
Ex-US-Präsident Donald Trump ist ein viel beschäftigter Mann. Zuletzt sah man ihn vermehrt in Gerichtssälen und den sozialen Medien – bei der Auseinandersetzung mit den Behörden. Trump hat nämlich allerlei Klagen und Prozesse an der Backe.
Dennoch nimmt er sich Zeit für den Wahlkampf.
Nun hatte er einen Wahlkampfauftritt, der ihn im Vorhinein nervös gemacht haben dürfte. Das hatte er sogar offen zugegeben. Es ging für Trump nämlich in die South Bronx. Die Bronx ist ein New Yorker Stadtteil, in dessen Süden besonders viele Latinos und Schwarze leben – und wo Republikaner:innen eher unbeliebt sind.
Dennoch traf Trump auf viele Anhänger:innen und wusste diese zu unterhalten. Dort konnte er sich nicht mit Verschwörungstheorien über eine neue Welle von Migrant:innen zurückhalten. Er hat damit wohl versucht, Minderheiten gegeneinander auszuspielen.
USA: Anhänger in der Bronx heißen Trump willkommen – "Fest der Liebe"
In seiner Rede verriet der Republikaner laut dem "Handelsblatt", er sei an dem Morgen aufgewacht und habe sich gefragt: "Wird es feindlich oder freundlich?" Dann schob er in feinster Trump-Manier nach: "Aber das hier, das ist mehr als freundlich. Es ist ein Fest der Liebe." Die Stimmung im Crotona Park soll demnach tatsächlich ausgelassen gewesen sein.
Trump äußert sich regelmäßig rassistisch und hat wohl auch deshalb bei der vergangenen Wahl nur ein Fünftel der Stimmen in der Bronx bekommen. Ritchie Torres, ein Abgeordneter im Repräsentantenhaus für die Demokraten, sagt gar, Trump sei dort "unbeliebter als Arsen".
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Nichtsdestotrotz schien sein Auftritt für ihn durchaus Sinn zu ergeben. Laut einer Umfrage der "New York Times" ist es auffällig, wie viele junge und nichtweiße Menschen sich derzeit von Joe Biden abwenden – wegen der wirtschaftlichen Lage, aber auch wegen dessen Position zum Krieg in Gaza.
Das stimmt überein mit dem, was die "Handelsblatt"-Journalist:innen von der Veranstaltung erzählen: "Auf die Frage, warum die Anwesenden Trump wählen wollen, kommen fast immer die gleichen Gründe: Inflation und Migration."
Trump verbreitet Verschwörungstheorie über Migranten: "Bilden Armee"
Dementsprechend hetzte Trump übel gegen eine neue Generation von Einwanderer:innen. Diese käme aus Afrika, Asien, Nahost. Aus China, dem Jemen und anderen Ländern. Trump fragte die Menge: "Habt ihr sie gesehen?" Dann zählte er auf:
"Sie sind körperlich in einem guten Zustand, 19 bis 25 Jahre alt, fast alle sind Männer. Und sie sehen aus, als wären sie im kampffähigen Alter. Ich glaube, sie bauen eine Armee auf. Sie wollen uns von innen heraus angreifen."
Beweise oder Belege lieferte er für diese Verschwörungs-Aussagen – wenig überraschend – nicht. Trump fuhr fort, er werde dem Ganzen ein Ende bereiten. Laut der Nachrichtenagentur Reuters kündigte er zudem "die größte Abschiebungsaktion von Kriminellen in der Geschichte unseres Landes" an.
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