Ex-Präsident Donald Trump steht immer wieder in der Kritik für seine scharfe Rhetorik.Bild: Pool New York Post / Steven Hirsch
USA
21.05.2024, 10:3021.05.2024, 10:33
Bei Wiederwahl als Präsident will Donald Trump "am ersten Tag" ein "Diktator" sein. Das verkündete er Ende 2023. Immer wieder warnen seine politischen Gegner davor, dass der 77-Jährige seine Macht missbrauchen könnte, sollte er ins Weiße Haus zurückkehren.
Laut US-Präsident Joe Biden stellt Trump eine Bedrohung für die Demokratie dar. Eine zweite Amtszeit Trumps könne eine beispiellose und gefährliche Ära US-amerikanischer Autokratie einleiten.
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Trump strebt eine zweite Amtszeit als US-Präsident an und tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut gegen den Demokraten Biden an.
Expert:innen teilen die Sorgen von Biden: Trump sei demnach "ein Möchtegern-Autokrat", der sich einer faschistischen Rhetorik bedient. Diese erinnere durchaus an Diktator Adolf Hitler.
Trump nennt seine politischen Gegner etwa "Ungeziefer", das es "auszurotten" gilt. Migrant:innen würden das "Blut des Landes vergiften". "Hier handelt es sich um Echos einer faschistischen Rhetorik, und sie sind sehr präzise", sagt Ruth Ben-Ghiat, Professorin an der New York University, gegenüber der "New York Times".
Nun hat Trump es wieder getan.
Laut US-Berichten soll Trump ein Video auf Social Media geteilt haben, in dem er behauptet, er werde ein "Vereintes Reich" schaffen.
Trump bedient sich
Das Video erscheint am Montag auf Trumps Account in seinem Social-Media-Netzwerk. Es soll die Werbetrommel für den Republikaner rühren und präsentiert hypothetische Schlagzeilen für den Fall, dass er die Wahl im November gewinnt. Darunter auch Hinweise auf ein "unified Reich" – also ein vereintes Reich.
Das Wort "Reich" nutzten vor allem die Nationalsozialist:innen, sprachen vom "Dritten Reich". Allerdings soll die Anspielungen in dem von Trump geteilten Video offenbar auf die Gründung der modernen gesamtdeutschen Nation hinweisen, schreibt die Nachrichtenagentur "Associated Press". Zur Erinnerung: 1871 vereinten sich kleinere Staaten zu einem einzigen Reich.
Weiter heißt es, das 30-sekündige Video wurde auf dem Truth-Social-Konto des ehemaligen Präsidenten gepostet, während er in einer Mittagspause von seinem Schweigegeldprozess in Manhattan war.
"Dies war kein Kampagnenvideo, es wurde von einem zufälligen Konto online erstellt und von einem Mitarbeiter, der das Wort offensichtlich nicht gesehen hat, erneut gepostet, während der Präsident im Gericht war", sagt Karoline Leavitt, die Pressesprecherin der Kampagne, in einer Erklärung.
Dennoch sorgt es für reichlich Aufruhr. Auch dem Biden-Team entgeht die Wortwahl nicht. Auf Social Media teilt der Kampagne-Account von Biden und seiner Vize-Präsidentin Kamala Harris den Videoausschnitt.
Angesichts des Nahostkriegs und der Gaza-Proteste an den US-Universitäten wirft Trump seinem politischen Gegner Biden vor, er würde gegenüber Antisemitismus einknicken. Währenddessen steht Trump selbst wiederholt in der Kritik für die Verwendung von Sprache und Rhetorik, die in Verbindung mit Nazi-Deutschland steht.
Laut "Associated Press" traf sich Trump 2022 unter anderem mit einem Holocaust leugnenden, weißen Nationalisten zum Abendessen. 2017 spielte er zudem die Kundgebung in Charlottesville, Virginia, herunter, bei der weiße Nationalist:innen skandierten: "Juden werden uns nicht ersetzen!"
Nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten herrscht viel Ungewissheit darüber, wie es jetzt mit der Ukraine weitergeht. Es gibt nicht unbegründete Ängste davor, Trump könne dem Land bald den Geldhahn zudrehen.