Leben
Politik

Transidentität: Portugal schützt trans- und intergeschlechtliche Menschen

epaselect epa05376025 People take part in the 17th Lisbon gay pride parade against the discrimination of lesbian, gay, bisexual, and transgender (LGBT) people, in Lisbon, Portugal, 18 June 2016. EPA/M ...
Bild: LUSA
Gesundheit & Psyche

"Bahnbrechend" – Portugal erkennt die Transidentität rechtlich an

13.04.2018, 19:29
Mehr «Leben»

Das portugiesische Parlament hat ein neues Gesetz verabschiedet, das es Menschen erleichtert, ihr Geschlecht zu ändern. Das berichtet die BBC.

Die Änderung gilt für Bürger ab 16 Jahren. Sie können Geschlecht und Namen in ihren Papieren ändern lassen, ohne dass ein medizinischer Bericht erforderlich ist.

Außerdem müssen Menschen des dritten Geschlechts nicht länger fürchten, eine Geschlechtsidentitätsstörung diagnostiziert zu bekommen. Bestimmte Operationen an intergeschlechtlichen Kindern sind damit illegal.

Bis 2011 gab es in Portugal keine Rechtsvorschriften zur Anerkennung der Transidentität. Um ihre Identität rechtlich zu ändern, mussten Transgender-Personen sterilisiert werden und den Staat wegen falscher Identitätszuschreibung verklagen. 

Im Parlament wurde das Gesetz mit 109 von 230 möglichen Stimmen angenommen und mit stehenden Ovationen gefeiert.

Das sagen die Befürworter:

Aktivisten begrüßten das Gesetz als "bahnbrechend". Es respektiere das Recht auf Selbstbestimmung. Isabel Moreira, Abgeordnete der Sozialistischen Partei, nannte es einen

"historischen Tag, der jede Trans-Person und ihre Familien ehrt."

Das sagen die Gegner:

Kritiker warnen davor, Namensänderungen ohne medizinischen Bericht zuzulassen und das Mindestalter von derzeit 18 Jahren herabzusetzen. Für Vânia Dias da Silva von der Rechtspartei CDS-PP seien 16-Jährige nicht in der Lage, eine Entscheidung mit so deutlichen und schwerwiegenden Konsequenzen zu treffen. 

(ts)

Frauen und Feminismus – da könnten wir ewig drüber reden

Google in der Kritik: Ukraine-Satellitenbilder könnten Russland helfen

Wissen ist Macht. Das gilt auch und besonders in Kriegssituationen. Die durchdigitalisierte Welt macht es Kriegsparteien einfach wie nie, an wichtige Informationen für die Kriegsführung zu kommen. Um dieses Wissen so weit wie möglich zu beschränken, hat Google zu Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine mehrere Maßnahmen getroffen.

Zur Story