"Sei nicht scheiße zu anderen Menschen" – das ist Rapperin Nura
31 Tage, 31 Frauen. Im Monat März werden wir anlässlich des "Womens' History Month" bei watson jeden Tag eine bemerkenswerte Frau vorstellen. Tag 4: Die Musikerin und Schauspielerin Nura.
Sie ist eine erfolgreiche Musikerin, sie engagiert sich und sie hat keinen Bock darauf, sich einfach nur durch ihr Geschlecht definieren zu lassen: Rapperin und Schauspielerin Nura.
Was macht sie?
"Eigentlich wollte ich nie Rapperin werden"
Nura auf Instagram
Und: "Eigentlich habe ich schon aufgehört." Hat sie aber nicht. Zum Glück! Denn: Dass sie großartig rappen kann – und das auch noch inhaltlich auf so vielen Ebenen widersprüchlich, so komplex und das ihre Musik extrem spannend macht, hat Nura mehr als einmal bewiesen. Musikalisch fing sie beim "Berliner Kneipenchor" an, ging dann zu den "Toten Crackhuren im Kofferraum" und bildete zusammen mit Juju von 2014 bis 2018 das Duo "SXTN". "SXTN" ist Geschichte. Doch Nura Habib Omer, wie sie mit bürgerlichen Namen heißt, ist seitdem Solo unterwegs.
Derzeit ist sie die Lieblingsfeature-Partnerin auf HipHop-Tracks:
Mal lieb ... (Hier auf "Chaya" mit Trettman)Video: YouTube/Nura030
Eine Solo-Tour und das erste eigene Album hat die, in Saudi-Arabien und in Wuppertal aufgewachsene, Musikerin für dieses Jahr auch schon angekündigt.
Was macht sie besonders?
Nura macht Battle-Rap nicht, obwohl sie eine Frau ist, sondern weil sie eine Frau ist. Das ist deshalb besonders, weil sie einfach nur rappt und keine Lust darauf hat, sich dabei durch ihr Geschlecht definieren zu lassen.
Oder um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: "Klar, wir fallen auf, weil wir zwei Weiber sind – aber darum haben wir niemanden gebeten. Die Gesellschaft findet das ungewöhnlich, wir aber nicht. Mir würde es besser gefallen, wenn man uns einfach als Rap-Band wahrnimmt. Mit einem Schwanz zwischen den Beinen würde ich genau dieselbe Musik machen. Das ist dieses Schubladendenken: Die Leute kleben ein Label drauf und denken dann, dass sie eine Erklärung hätten." ("Juice")
Nura ist ein Mensch, der sich für andere einsetzt: "Wir sind aber vielleicht Vorbilder, wenn es um so was geht wie: Ey, mobb keine Leute! Sei nicht scheiße zu anderen Menschen! Sei nicht homophob oder sexistisch!" ("Juice")
Stichwort Homophobie: Nura macht sich in der LGTBQ-Szene stark. Im vergangenen Jahr zum Beispiel war sie auf dem Plakat für den "Christopher Street Day" in Berlin zu sehen.
Stichwort "Sei nicht scheiße zu anderen Menschen!": Nura kämpft gegen Rechtsextremismus und zeigt sich auf Demos, wie zum Beispiel 2018 in Chemnitz.
#wirsindmehr – die Bilder des Konzerts
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#wirsindmehr – die Bilder des Konzerts
65.000 Menschen kamen nach Chemnitz
31 Frauen-Porträts bei watson.de
Anlässlich des "Women's History Month" stellen wir euch 31 bemerkenswerte Frauen vor – Frauen, die in den unterschiedlichsten Bereichen Außerordentliches leisten.
Hier könnt ihr, sobald sie alle erschienen sind, alle Folgen nachlesen: