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Waffenlieferungen: Strack-Zimmermann kassiert Shitstorm für Kuchen-Bild

09.04.2022, Niger, Niamey: Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, macht mit ihrem Smartphone ein Foto am Abend, nach der Landung aus Gao in Mali, vor dem Airbus ...
FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann setzt sich seit Ausbruch des Krieges für schnelle Waffenlieferungen ein.Bild: dpa / Kay Nietfeld
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Waffenlieferungen: Strack-Zimmermann kassiert Shitstorm für Kuchen-Bild

26.09.2023, 11:11
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Mittlerweile ist es 19 Monate her, dass Russland in sein Nachbarland einmarschiert ist. Aus dem von Putin wohl angedachten Blitzkrieg – oder um es mit seinen Worten zu sagen: der Blitz-Spezialoperation – wurde ein andauernder Krieg mit zahlreichen Toten auf beiden Seiten.

So lange wie der Krieg dauert, dauern auch die Diskussionen um Waffenlieferungen an. Deutschland ist noch immer verhalten. Die Ukraine wiederum macht regelmäßig deutlich, welche Waffensysteme die Soldat:innen brauchen, um sich der russischen Invasion weiter zu widersetzen. Aktuell fordert Präsident Wolodymyr Selenskyj etwa Taurus-Marschflugkörper.

Ein Ansinnen, das offensichtlich auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) unterstützt. Für den Einsatz der resoluten Verteidigungspolitikerin ist die ukrainische Gemeinschaft anscheinend in Deutschland besonders dankbar. So sehr, dass sie Strack-Zimmermann ein besonderes Geschenk machen. Die Politikerin freut das offenbar so sehr, dass sie sich auf Social Media dafür bedankt. Kritik folgt prompt.

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Strack-Zimmermann fordert Scholz zum handeln auf

"Die ukrainische Gemeinde Neumarkt hat sich mit einem leckeren Kuchen für meinen Einsatz bedankt. Ich würde ihn mit dem Kanzler teilen, wenn er die Taurus nicht nur aus Zuckerguss, sondern auch real freigeben würde. Vorerst muss ich ihn mit der @USAmbGermany teilen. USA schicken ATACMS", schreibt Strack-Zimmermann auf X, früher Twitter, und kritisiert damit Kanzler Olaf Scholz (SPD).

Dazu gibt es einige Bilder von Strack-Zimmermann mit einem Kuchen. Speziell: Auf dem Kuchen ist ein Eurofighter aus Zuckerguss zu sehen.

Die USA könnten der Ukraine US-Medienberichten zufolge bald ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite zur Verfügung stellen. Die "Washington Post" und der US-Sender NBC News berufen sich dabei auf mehrere mit der Sache vertraute Quellen. Demnach sollen die Waffensysteme zeitnah geliefert werden. Laut "Washington Post" handelt es sich um eine ATACMS-Variante, die mit Streumunition bestückt werden kann.

Die Forderung von Seiten der Ukraine wird bereits seit längerem laut. Dabei geht es um ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Neuere Modelle sind lenkungsfähig, ältere nicht. Wegen der Reichweite werden die ATACMS häufig mit den deutschen Taurus-Marschflugkörpern verglichen, auf die auch Strack-Zimmermann in ihrem Post zu sprechen kommt.

Hashtag Waffenlieferungsultras folgt auf Shitstorm

Mit ihrer offensiven Forderung und dem Zuckerguss-Fighter kommt Strack-Zimmermann nicht bei allen gut an. Unter dem Post sammeln sich kritische Kommentare, die der FDP-Politikerin vorwerfen, sich über den Krieg in der Ukraine lustig zu machen. Und Strack-Zimmermann kontert.

So schreibt eine Kritikerin:

"Der Kuchen mag süß sein, aber trotzdem ist er geschmacklos. Auch die berechtigte Gegenwehr gegen einen Angriffskrieg, sollte nicht dazu führen, Krieg und Waffentechnologie zu verniedlichen."

Strack-Zimmermanns Antwort:

"Sie wollen also Ukrainern vorschreiben, wie sie sich zu bedanken haben? Spannend."

Ein anderer Account wirft der ukrainischen Gemeinde Neumarkt vor, offensichtlich nicht nur Taurus-Marschflugkörper zu fordern. Er schreibt:

"Die ukrainische Gemeinde Neumarkt wünscht sich offensichtlich nicht nur Taurus, sondern auch Eurofighter für die Ukraine. Wie stehen Sie dazu?"

Strack-Zimmermanns Antwort:

"Meine Meinung ist: Der Eurofighter wird erst ganz zum Schluss gegessen."

Andere vermissen das Blut, das im Angriffskrieg geflossen ist und die Leichen der Verstorbenen auf dem Kuchen.

Auch SPD-Politiker Ralf Stegner kann Strack-Zimmermanns Euphorie wohl nichts abgewinnen. Auf X repostet er die Kuchenfotos und kommentiert: "Ohne Worte ...". Strack-Zimmermanns Reaktion: "Schade, dass Kollege Stegner die Torte nicht mag. Hätte sie sogar mit einem feinen Gläschen Krimsekt kredenzt."

Im Zusammenhang mit der Debatte um die Taurus-Marschflugkörper und Strack-Zimmermanns Kuchen-Bild geht auf X auch der Hashtag Waffenlieferungsultras viral. Der Hintergrund: Ein mittlerweile gelöschter Post von Ralf Stegner.

Darin kritisiert er jene, die immer nach weiteren Waffenlieferungen schreien – und stellt sie in Gegensatz zu "sorgfältigen Abwägungen des Kanzlers". Weitere Gegensätze, die Stegner in dem Post aufmacht: Rechtsradikale und Geflüchtete und Aiwanger-Tiraden und die demokratische Konkurrenz.

Für die von Stegner adressierten Befürworter:innen von Waffenlieferungen ein No-Go. Offensichtlich fühlen sie sich mit Rechtsradikalen in einen Topf geworfen. Ein Missverständnis, wie Stegner in einem neuen Post klarstellt.

(Mit Material der dpa)

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