FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann stellt sich als Spitzenkandidatin für die Europawahl im Juni auf. Bild: www.imago-images.de / imago images
Deutschland
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) zieht es nach Brüssel. Dafür stellt sich die Politikerin als Spitzenkandidatin für die Europawahl im Juni auf. Sie hat offenbar dazu die volle Rückendeckung ihrer Partei: Mit 90 Prozent der Stimmen wählten Delegiert:innen des FDP-Europaparteitags die 65-Jährige auf Platz eins der Kandidatenliste.
Strack-Zimmermann kündigt einen engagierten Wahlkampf an: "Streitbar für Europa", lautet das Motto der Wahlkampagne. Doch ARD-Moderator Michael Strempel kann sich offenbar einen Seitenhieb nicht verkneifen. Beim gemeinsamen Gespräch im "Morgenmagazin" stellt er Strack-Zimmermann eine provokante Frage.
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Strack-Zimmermann will der EU-Politik mehr Gehör verschaffen
"Sie sind in Berlin eines der prominentesten Gesichter der FDP. Sie sind Dauergast in Talkshows – ein bisschen wie ein Politstar der Liberalen", holt der ARD-Moderator aus. Wieso wolle sie nun "freiwillig in die Brüsseler Versenkung“ gehen, fragt er.
Strack-Zimmermann kontert umgehend: "Das liegt an Ihnen." Sie führt weiter aus: "An Ihnen, groß und klein geschrieben. An Ihnen, auch Journalistinnen und Journalisten, die europäische Politik mehr in den Fokus zu nehmen. Es gibt neben Frau Strack-Zimmermann viele Menschen dort, die dort arbeiten, die was zu sagen haben, die Hälfte der Gesetze kommt aus Brüssel.“
Sie wolle in Brüssel vor allem in Fragen der inneren und äußeren Sicherheit arbeiten. Denn der "Druck von außen, aber auch das was innenpolitisch passiert", so Strack-Zimmermann, lasse sich nur europäisch lösen.
Europas Sicherheit stehe auf dem Spiel
Die FDP-Politikerin betont immer wieder, dass Europa schweren Bedrohungen ausgesetzt sei: durch Russland von außen und durch das Erstarken von Populisten im Inneren.
In Brüssel müsse eine Politik gemacht werden, "die sich um das kümmert, was die Menschen bewegt", fordert Strack-Zimmermann. Auch das habe mit innerer Sicherheit zu tun. Wenn Unternehmen durch Bürokratie "geknebelt" würden und der Blick auf das große Ganze verloren gehe, "dann müssen sie sich nicht wundern, wenn Leute, wenn sie Brüssel hören, den Schweiß auf der Stirn haben", sagt sie.
Allerdings muss die FDP den Europawahlkampf in einem schwierigen politischen Umfeld bestreiten. In aktuellen Umfragen erreicht die Partei schwache Werte. Die Koalition mit SPD und Grünen auf Bundesebene ist auch an Teilen der FDP-Basis unpopulär. Die Liberalen hoffen auf die Zugkraft der Spitzenkandidatin Strack-Zimmermann, die mit schlagfertiger Rhetorik zu einer der bekanntesten Politiker:innen der FDP geworden ist.
Parteichef Christian Lindner bezeichnet Strack-Zimmermann als "Eurofighterin", die den Populist:innen in Europa Paroli bieten könne. "Sie ist unsere Kampfansage an all diejenigen, die das europäische Gemeinschaftsprojekt zerstören wollen."
(Mit Material der dpa)
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