
Ob eine Brücke für Panzer geeignet ist, bleibt heutzutage oft unklar.Bild: imago images / olaf döring
Deutschland
Deutschland muss wieder "kriegstüchtig" werden. Darin sind sich leider nahezu alle Expert:innen einig. Doch was bedeutet das überhaupt? Jedenfalls nicht ausschließlich, dass die Bundeswehr weiter aufgestockt werden muss. Auch Dinge wie ein Verkehrsschild könnten helfen.
16.04.2025, 12:5916.04.2025, 12:59
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine könnte zwar eventuell bald mit einem Diktat-Frieden enden. Dafür setzt sich besonders US-Präsident Donald Trump ein und berücksichtigt dabei kaum die Bedürfnisse der Ukraine.
Doch selbst wenn der Krieg in der Ukraine enden sollte, bleibt anzuzweifeln, ob sich Kremlchef Wladimir Putin damit zufriedengibt. Viele Expert:innen fürchten weitere Angriffe Russlands in Europa in den kommenden Jahren.
Daher soll sich Deutschland ebenfalls auf den Ernstfall vorbereiten. Beim Thema "Kriegstüchtigkeit" rückt derzeit auch die Infrastruktur in den Fokus – und die deutschen Straßen.
Bundeswehr-Verband fordert Rückkehr der "Panzerschilder"
Auf denen soll bald nun nämlich wieder ein ehemals verpflichtendes Verkehrsschild eingeführt werden. Das fordert Patrick Sensburg, Vorsitzender des Reservistenverbands. Er will die Rückkehr der gelben "Panzerschilder" an deutschen Brücken.
Diese Schilder, offiziell als MLC-Schilder (Military Load Classification) bekannt, geben an, welche militärischen Fahrzeuge eine Brücke sicher überqueren können.
Sensburg kritisiert, dass die Bundeswehr derzeit nicht genau weiß, welche Brücken für den Transport von Panzern geeignet sind. Der "Rheinischen Post" erklärte er:
"Derzeit weiß die Bundeswehr nicht, über welche Brücke sie noch Panzer bringen kann, weil der Zustand vieler Brücken unklar ist oder sie schon gänzlich gesperrt sind. Auch sollten dann wieder die Schilder zur Tragfähigkeit von Militärfahrzeugen installiert werden."
Ein weiteres Problem sieht Sensburg in der Abhängigkeit von digitalen Datenbanken. Im Ernstfall könnten Soldaten Schwierigkeiten haben, auf zentrale Datenbanken zuzugreifen, wenn beispielsweise die Route geändert werden muss.
"Wenn die geplante Marschroute gewechselt werden muss, können die verantwortlichen Soldaten nur schwer auf zentral geführte Datenbanken zurückgreifen, und ein ins Stocken geratener Konvoi wäre ein leichtes Ziel", warnte Sensburg.
Verkehrsschild seit 2009 auf dem Rückmarsch
Die MLC-Schilder wurden während des Kalten Krieges eingeführt, um die Belastbarkeit von Brücken für militärische Fahrzeuge anzuzeigen. Seit 2009 ist die Aufstellung dieser Schilder jedoch nicht mehr vom Verteidigungsministerium vorgeschrieben.
In Westdeutschland werden die Schilder seitdem nach und nach abgebaut. Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage plädiert Sensburg für eine Rückkehr zu der bewährten Methode.
Die Wiedereinführung der MLC-Schilder könnte dazu beitragen, die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr zu erhöhen und im Ernstfall schnelle Entscheidungen zu ermöglichen.
Deutschland muss wieder "kriegstüchtig" werden. Darin sind sich leider nahezu alle Expert:innen einig. Doch was bedeutet das überhaupt? Jedenfalls nicht ausschließlich, dass die Bundeswehr weiter aufgestockt werden muss. Auch Dinge wie ein Verkehrsschild könnten helfen.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine könnte zwar eventuell bald mit einem Diktat-Frieden enden. Dafür setzt sich besonders US-Präsident Donald Trump ein und berücksichtigt dabei kaum die Bedürfnisse der Ukraine.