Die Angriffe auf Aktionen von Klima-Aktivist:innen seitens der Unionsparteien nehmen zu. Grünen-Politiker:innen wiederum üben scharfe Kritik an diese Angriffe. Insbesondere, wenn es um den Vergleich mit der Roten Armeefraktion (RAF) und dem Linksterrorismus geht.
Grünen-Chefin Ricarda Lang nimmt die Aktivist:innen-Gruppe "Letzte Generation" in Schutz. Der Vergleich, den CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt mit der RAF gezogen hatte, verharmlose den Terror und verhöhne die Opfer der RAF.
Parteifreunde von Lang kritisiert die "Letzte Generation" hingegen scharf.
Ricarda Lang sagt im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die RAF habe mit Waffen und Sprengstoff getötet, mehr als 30 Menschen hätten durch die Terroristen ihr Leben verloren. Sie führt fort:
Die Grünen-Chefin mahnt an, "dass hier verbal abgerüstet" werden müsse.
Ihre Parteifreundin Renate Künast indes übt scharfe Kritik an den Aktionen der Klimagruppe "Letzte Generation".
"Ich will, dass wir in der Sache weiterkommen, aber seit Tagen diskutieren wir, ob Kartoffelbrei an Kunstwerken eine geeignete Demonstrationsform ist." Das sagt die frühere Verbraucherschutzministerin der Zeitschrift "Stern". Mit diesen Aktionen schafften es die Aktivist:innen in die Nachrichten.
"Aber geändert hat sich dadurch nichts."
"Wir müssen Menschen überzeugen und Mehrheiten finden", betont die frühere Fraktionschefin der Grünen. Zu den Folgen des Unfalltods der Radfahrerin in Berlin sagt Künast: "Nach einem Todesfall zu sagen, wir sind radikal, wir machen einfach weiter, das ist mir zu wenig."
Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz kritisiert das Vorgehen der "Letzten Generation" ebenfalls. Auf Twitter schreibt er: "Ich lehne die Aktionen der 'Letzten Generation' ab. Diese Form der 'Proteste' ist hochproblematisch und kontraproduktiv."
Auf die Reaktionen und Vorwürfe der Unionsparteien sagte von Notz allerdings:
Seit einem schweren Unfall in Berlin, infolgedessen eine Radfahrerin starb, steht die "Letzte Generation" verstärkt unter Kritik. Ein Spezialfahrzeug der Feuerwehr, das helfen sollte, die verletzte Frau zu retten, steckte in einem Stau, der von dem Klima-Protest ausgelöst worden sein soll.
Wie die "Süddeutsche Zeitung" allerdings berichtet, soll der verspätete Wagen nach Einschätzung der Notärztin keine Auswirkungen auf eine mögliche Rettung der Frau gehabt haben.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) forderte sogar eine Verbotsprüfung gegen die Aktivist:innen-Gruppe. Der Protest der Aktivist:innen liefe zusehends aus dem Ruder, sagt GdP-Vorsitzender Jochen Kopelke.
(Mit Material von dpa)