Karl Lauterbach (SPD) steht aktuell erneut in der Kritik. Bild: dpa / Sebastian Gollnow
Deutschland
Corona ist aktuell wieder auf dem Vormarsch. Zwar hat das Virus, das die Welt veränderte, mittlerweile größtenteils seinen Schrecken verloren. Ausgangsverbote und strikte Kontaktbeschränkungen sind Geschichte.
Doch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnt angesichts der aktuellen Welle erneut vor Corona. In Hinblick auf Weihnachten mahnt er die Bürger:innen zur Vorsicht. Denn: Das Virus bleibe gefährlich. "Wer Krankheit unterm Weihnachtsbaum so gut es geht vermeiden will, sollte sich möglichst in den nächsten Tagen schnell noch impfen lassen – am besten gegen Grippe und Corona gleichzeitig", sagt er. Corona solle nicht unterschätzt werden.
Karl Lauterbach hat sich selbst im Herbst erneut gegen das Coronavirus impfen lassen.Bild: Reuters/Pool / Lisi Niesner
Während einige Expert:innen diese Einschätzung teilen, stoßen die Warnungen bei anderen auf Unmut. Auch aus der Politik gibt es Gegenstimmen. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) etwa hält von den Worten Lauterbachs wenig.
Kubicki teilt wegen Corona-Warnungen gegen Lauterbach aus
In den vergangenen Wochen warnte Lauterbach mehrfach vor der Viruserkrankung. "Corona bleibt gefährlich. Es ist keine Erkältung, die man sich bedenkenlos jede Saison einfangen kann", sagte er jüngst der "Bild am Sonntag". Vielmehr befalle Corona oft auch die Blutgefäße oder schwäche das Immunsystem, lasse sich daher viel zu häufig nicht komplett auskurieren.
Kubicki hält Aussagen wie diese für Panikmache. Ein derartiger Alarmismus sei nicht verhältnismäßig: "Es ist das vierte Weihnachtsfest mit Corona. Den Menschen im Land ist zuzutrauen, dass sie mittlerweile wissen, wie sie mit diesen Viren umgehen müssen", sagt Kubicki gegenüber der "Bild" und kritisiert den Gesundheitsminister mit harschen Worten.
Der FDP-Politiker glaubt, dass "die nicht enden wollende Panikmache des Gesundheitsministers nicht mehr verfängt". Zudem würden die Menschen im Zweifel nicht die Meinung Lauterbachs hören wollen, sondern jene ihres Hausarztes oder ihrer Hausärztin.
Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki hat eine klare Meinung über Lauterbachs Warnungen.Bild: imago images
Stattdessen solle sich Lauterbach darauf konzentrieren, die anrollende RSV-Welle zu bekämpfen, "die vor allem kleine Kinder gefährdet, anstatt erwachsenen Menschen zu erklären, wie sie sich verhalten sollen".
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Lauterbach gibt Tipps für Corona-Eindämmung
Lauterbach hatte nicht nur zur Impfung gegen Corona aufgerufen, sondern auch weitere Tipps zum Umgang mit Corona in der Weihnachtszeit gegeben. So sollten Bürger:innen "lieber noch mal Maske in Bus und Bahn tragen" oder vor dem Weihnachtsfest große Feiern in Innenräume vermeiden. Zudem riet er den Menschen an, in der aktuellen Zeit auf Homeoffice umzusteigen, statt im Büro zu arbeiten, um Ansteckungen zu vermeiden.
In den vergangenen Wochen wurden durch das sogenannte Pandemieradar des Gesundheitsministeriums festgestellt, dass die Infektionen wieder steigen. Gemessen wird dies aktuell durch die Viruslast im Abwasser. Ein wichtiger Indikator, denn nur wenige Menschen machen Coronatests bei einer Erkrankung. Daten werden aktuell nur verzögert veröffentlicht. Die Viruslast in der Woche vom 23. bis zum 29. November ist um 54 Prozent gegenüber der Vorwoche gestiegen. Neue Daten wurden bisher nicht veröffentlicht.
Schon seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine hat die Diskussion um die Wehrpflicht wieder Fahrt aufgenommen. Die Ampel änderte während ihrer Regierungszeit nichts am aktuellen System. Durch die Neuwahlen könnten aber bald schon wieder junge Menschen verpflichtet werden.