Zuletzt standen bereits Politiker:innen der Ampel-Regierung in der Kritik, zu viel Steuergelder für Stylings und Fotos auszugeben. Am teuersten soll mit etwa 137.000 Euro die Visagistin von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sein.
Aber auch Parteikollege Robert Habeck sorgte für Furore mit der Suche nach einem Fotografen, der den Wirtschaftsminister auf Reisen und bei Terminen begleitet. Gesamtwert für den potenziellen Job für vier Jahre: 350.000 Euro. Das wäre ein jährliches Einkommen von 87.500 Euro.
Laut dem Bund der Steuerzahler seien im ersten Regierungsjahr die Kosten für Friseur:innen, Fotograf:innen und Visagist:innen um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Doch auch die Opposition lässt sich ihre Außenwirkung offenbar etwas kosten.
Das zeigen die Ausgaben von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder.
Laut "Welt am Sonntag" greift Söder etwa für Werbeartikel tief in die Tasche. Darunter: Baumwolltaschen, Aufkleber, Schafkopf-Karten, Mini-Schirme, Leselupen, Mützen, Webcam-Cover, Trinkflaschen, Porzellantassen und Quietsche-Entchen. Hunderttausende Euro soll der 56-Jährige dafür ausgeben.
Dem Bericht zufolge gibt die bayerische Landesregierung im laufenden Jahr insgesamt 2,6 Millionen Euro für die Öffentlichkeitsarbeit aus.
Besonders teuer sei etwa die Pflege des Social-Media-Kanals, um Söder immer von seiner besten Seite zu zeigen. "Auch der Betrieb der Webseiten 'bayern.de' und 'welcomedahoam.de' schlug mit 133.000 Euro zu Buche", schreibt die Zeitung. Doch auch bei den Fotos scheut man wohl weder Kosten noch Mühen.
Im vergangenen Jahr soll Söder knapp 180.000 Euro für freie Fotograf:innen ausgegeben haben. Damals rechtfertigte der Ministerpräsident die hohen Kosten mit einer neuen Kommunikationsstrategie. Außerdem gehe man mit den Bildern von seinen Terminen gegen Fake-News vor.
Aber da wäre ja noch Söders Posten als CSU-Parteichef – wie sehen dort die Ausgaben aus?
Während die Staatskanzlei jüngst die immens gestiegenen Foto-Kosten für die Auftritte des bayerischen Ministerpräsidenten veröffentlichte, hält sich die CSU mit Angaben zurück.
"Die CSU kümmert sich bei Parteiterminen selbst um die fotografische Dokumentation. Dabei greift die Landesleitung auf Mitarbeiter, externe Fotografen und Bild-Agenturen zurück", sagte ein Sprecher der CSU auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Zu Kosten gebe die Partei aber "generell keine Auskunft".
Anfang Oktober stehen in Bayern die Landtagswahlen an. In aktuellen Umfragen führt Söder mit seiner CSU die Spitze an – und zwar deutlich. Mit etwa 40 Prozent liegt die Schwesterpartei der CDU weit vor den Grünen, die etwa auf 15 Prozent kommen.