Hunde gelten als die besten Freunde des Menschen. Entsprechend traurig sind die dazugehörigen Halter:innen, wenn ihr vierpfotiger Liebling nach dreizehn, vierzehn oder fünfzehn Jahren stirbt. Oft hinterlassen sie eine Lücke im Familiengefüge – oder eine leere Wohnung, wenn der dazugehörige Mensch alleine lebt.
Von dieser Trauer kann sich wohl niemand frei machen. Auch nicht Politiker:innen. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat nun sogar eine emotionale Ode an seinen verstorbenen Hund Attila verfasst.
"Wenn man ins Zimmer kommt und das leere Körbchen sieht, in dem sonst eingerollt wie eine Katze unser Attila lag, dann tut es im Herzen weh", schreibt Ramelow auf seiner Webseite. 15 Jahre sei der Hund geworden. Familie Ramelow habe sehr wohl gemerkt, dass Attila – oder wie Ramelow ihn nennt: "Pelznase" – älter wurde. Das Treppensteigen sei schwieriger, die Spaziergänge kürzer geworden, schreibt der Ministerpräsident.
Das Altern, stellt Ramelow klar, gehöre zum Leben dazu. Da gehe es ihm nicht anders als seinem verstorbenen Hund. Klar sei aber: Krankheit und Schmerzen seien keine schönen Begleiterscheinungen des Alterungsprozesses. Ramelow schreibt:
Am Ende habe er sich entscheiden müssen. Und jetzt wolle der Ministerpräsident seiner Pelznase danken, "für so viele schöne Stunden und große Abenteuer". Das Leben als First Dog Thüringens sei Attila zwar zwischenzeitlich zu Kopf gestiegen – da der Hund wohl dachte, alle Kameras seien auf ihn gerichtet, hätte er beispielsweise einmal Dreharbeiten für die Kika-Serie "Schloss Einstein" gecrasht.
Ramelow beschreibt in seiner "Ode an Attila" eindringlich, wie beliebt der kleine Hund im Thüringer Landtag war: sei es bei der SPD-Politikerin Birgit Pelke ("eine große Freundschaft") oder mit den Grünen im Erdgeschoss des Gebäudes ("Atttttiiiiiiiiie") und der Ballspielerei. Weniger beliebt waren wohl die Abgeordneten der FDP bei der "Pelznase".
Ramelow schreibt:
Unvergessen sei auch der Besuch des spanischen Botschafters und dessen Familie: Attila, schreibt Ramelow, habe sich kurz vor dem Treffen in den Büschen von Weimar "getarnt". Meint: Er hat sich in einem Kadaver gewälzt. "Was für ein Gestank! Der Besuch im Café 'Resi' fiel aus und stattdessen ging es in den Biergarten", erklärt Ramelow.
Mit Attila stellt Ramelow klar, sei es nie langweilig geworden. Und nun, nach 15 gemeinsamen Jahren, sei es an der Zeit Abschied zu nehmen. "Mach es gut und genieße den großen Himmel der Fellnasen."