Der Ukraine steht ein trauriger Jahrestag bevor. Seit fast zwölf Monaten wehrt sich das Land gegen den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands. Seit Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 haben zahlreiche Ukrainer:innen ihr Zuhause, ihre Familie oder ihr Leben verloren. Doch diese Verluste schwächen keinesfalls ihren Kampfwillen. Eines sollen die Russen ihnen nicht rauben: ihr Land.
Mit diesem Widerstand hat Russland wohl nicht gerechnet. Der Aggressor soll dem ukrainischen Verteidigungsministerium zufolge extreme Verluste verzeichnen. Nach aktuellem Stand haben mehr als 137.780 russische Soldaten bereits ihr Leben verloren. Die Zahl lässt sich unabhängig nicht überprüfen.
Gerade in der ukrainischen Stadt Bachmut tobt derzeit ein blutiger Kampf um jeden Zentimeter ukrainischen Boden. Berichten zufolge soll es auf beiden Seiten viele Opfer geben.
Können Kampfjets und Raketen diesen Krieg beenden? Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Deutschlands bekannteste Frauenrechtlerin Alice Schwarzer sagen: nein.
In einem gemeinsamen "Manifest für den Frieden" fordern Wagenknecht und Schwarzer Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, im Ukraine-Krieg auf Verhandlungen statt Waffenlieferungen zu setzen. Einigen schlägt das wohl auf den Magen, wie etwa dem Medienkünstler Guido Kühn.
Er drückt seine Meinung zum Manifest mithilfe einer provokanten Grafik aus. Diese spricht offensichtlich dem ehemaligen ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk aus dem Herzen. Er teilt sie auf Twitter mit dem Wort "Schande".
Der Urheber Kühn schreibt provokativ: "Hey Schlampe! Es geht für alle schneller vorbei, wenn du ihm gibst, was er will." Mit "ihm" meint er wohl den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Auf seiner Website erklärt der Künstler, dass Wagenknecht und Schwarzer verlangen würden, dass Opfer sich mit den Tätern arrangieren sollen, wenn es für Umstehende ungemütlich werde. "Interessanter Move für eine ehemalige Antiimperialistin und eine ehemalige Frauenrechtlerin", meint er.
Die Frauen erklären in ihrem Manifest, warum Waffenlieferungen den Krieg verlängern und keinen Frieden bringen.
Im Manifest heißt es, dass über 200.000 Soldaten und 50.000 Zivilisten bisher getötet wurden. "Frauen wurden vergewaltigt, Kinder verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert." Bei einer Verlängerung des Krieges sei die Ukraine "bald ein entvölkertes, zerstörtes Land". Wagenknecht und Schwarzer zufolge haben viele Menschen in ganz Europa Angst vor einer Ausweitung des Krieges. "Sie fürchten um ihre und die Zukunft ihrer Kinder."
Die Politikerin und Frauenrechtlerin heben die Notwendigkeit hervor, mit der "von Russland brutal überfallenen ukrainischen Bevölkerung" Solidarität zu üben. Aus ihrer Sicht kann diese nicht darin bestehen, das Kämpfen und Sterben auf dem Schlachtfeld Ukraine immer weiter zu verlängern.
Laut Wagenknecht habe das "Manifest für Frieden" mittlerweile eine Viertelmillion Unterstützer:innen. Am 25. Februar lädt sie zu einem Protest gegen Waffenlieferungen in Berlin ein. Laut Melnyk sei das ein Treffpunkt für alle "Ukraine-Hasser:innen" – oder etwa Hexen?
Auf Twitter schreibt er, dass als Treffpunkt dieser Veranstaltung der Blocksberg im Harz geeigneter sei. Er fügt das Bild einer fliegenden Hexe dazu sowie die Wort "Schwefeldunst und Schierlingsdüfte."