CDU-Chef Friedrich Merz ist fleißig: Neben der Politik führte er bereits zahlreiche andere Tätigkeiten als Rechtsanwalt aus. Bild: imago images / Metodi Popow
Deutschland
15.03.2024, 17:4816.03.2024, 11:02
CDU-Chef Friedrich Merz zeigt sich gern als Mann der Mittelschicht. In einem Interview 2018 mit "Bild" sagte er zu seinem Status: "Also, ich würde mich zu der gehobenen Mittelschicht zählen." Zur sehr wohlhabenden Oberschicht in Deutschland gehöre er hingegen "mit Sicherheit nicht".
Dabei zählt Merz zu den Großverdiener:innen in diesem Land. In Interviews von 2018 gab der 68-Jährige an, dass sein jährliches Bruttoeinkommen etwa eine Million Euro betragen habe. Das pralle Konto hat sich Merz nicht nur durch seine politischen Tätigkeiten erarbeitet, sondern auch als Lobbyist. Aber wie reich ist Merz wirklich?
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Friedrich Merz: Millionär und Verfechter der Mittelschicht
Laut Informationen der Seite "Vermögenmagazin" beträgt das Vermögen von Friedrich Merz etwa zwölf Millionen Euro.
Noch vor seinem Abitur trat Merz 1972 der CDU bei. Ihm gelang ein schneller Aufstieg. Der CDU-Mann wurde Mitglied des Europäischen Parlaments und des Deutschen Bundestags. Nach Differenzen mit Angela Merkel zog sich Merz zurück, obwohl er als ihr potenzieller Nachfolger galt. Im Dezember 2021 kehrte er auf die politische Bühne als CDU-Chef zurück.
Neben der Politik verlor der CDU-Mann aber nie ein Auge für die Wirtschaft und arbeitete auch als Rechtsanwalt sowie Partner in verschiedenen Kanzleien.
Merz war für zahlreiche Unternehmen tätig
Laut dem Sender RTL hatte Merz bereits während seiner politischen Tätigkeit bei mehreren Unternehmen Beratungs- und Kontrollfunktionen inne. Darunter sind:
- die Geschäftsbank "HSBC Trinkaus & Burkhardt"
- der AXA-Konzern
- die DBV-Winterthur Holding AG
- die Deutsche Börse AG
Ebenso war er von 2016 bis 2020 als Lobbyist und Aufsichtsratsvorsitzender für den deutschen Ableger des weltweit größten Vermögensverwalters Black Rock tätig. 2017 bis 2020 übernahm Merz den Posten als Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens Köln/Bonn. Aber diese Aufsichtsratsmandate hat er in den Jahren 2018 bis 2021, also vor seinem erneuten Einzug ins Parlament, niedergelegt.
Laut "Vermögenmagazin" hatte Merz auch bei den Aufsichtsräten der Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH oder der Commerzbank AG seine Finger im Spiel. Trotz der heutigen Millionen auf seinem Konto zählt sich Merz weiterhin zur gesellschaftlichen Mitte und begründet das vor allem mit den Werten, die er von seinen Eltern erhalten habe.
Merz sieht sich nicht als Teil der Oberschicht
Für ihn sei die gesellschaftliche Mitte nicht eine rein ökonomische Größe. "Ich habe von meinen Eltern die Werte mitbekommen, die die Mittelschicht prägen: Darunter Fleiß, Disziplin, Anstand, Respekt und das Wissen, dass man der Gesellschaft etwas zurückgibt, wenn man es sich leisten kann", sagte er in einem "Bild"-Interview.
Für Friedrich Merz sind Fleiß, Disziplin, Anstand und Respekt wichtige Werte. Bild: imago images / Political-Moments
Wenn er "Oberklasse" oder "Oberschicht" höre, denke er an Menschen, die viel Geld oder eine Firma geerbt haben und damit ihr Leben genießen. Das sei bei ihm nicht der Fall. Details zu seinen Jobs als Aufsichtsrat mehrerer Firmen und Berater der Kanzlei "Mayer Brown" nennt er in dem damaligen Gespräch aber nicht.
Doch aus Geschäftsberichten geht hervor: Allein bei Black Rock verdiente Merz wohl mindestens 125.000 Euro pro Jahr. Für den Posten am Flughafen Köln/Bonn GmbH sollen es etwa 14.000 Euro pro Jahr gewesen sein (Stand 2018).
Jedoch soll er nicht immer so flüssig gewesen sein.
Merz musste jede Mark zweimal umdrehen
Seine Frau heiratete er, als er sich noch mitten im Studium befand, dann kam auch das erste gemeinsame Kind. Damals musste die junge Familie jede Mark zweimal umdrehen, heißt es. Angefangen habe Merz mit einem überschaubaren Einkommen eines Referendars in Saarbrücken. Heute muss sich die Familie allerdings keine Sorgen mehr um ihre Finanzen machen.
Friedrich Merz und seine Frau Charlotte kamen mit ihrem Privatflieger zur Hochzeit von Finanzminister Lindner.Bild: dpa / Axel Heimken
Wie sich die genauen Summen von Merz' Einkommen zusammensetzen, bleibt offen. 2006 wehrte sich Merz als Bundestagsabgeordneter, seine Nebeneinkünfte preiszugeben. Das Bundesverfassungsgericht zwang ihn allerdings später dazu.
Laut damaligen Recherchen des "Manager Magazins" verdiente Merz zu der Zeit neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter mindestens eine Million Euro pro Jahr als Anwalt und zusätzlich etwa 250.000 Euro mit weiteren Nebeneinkünften.
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