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Social Media: Raumfahrt-Statement von Dorothee Bär löst Kritik aus

Berlin, Deutschland, 10.07.2025: Deutscher Bundestag: 18. Bundestagssitzung - Haushaltswoche: Bundesministerin f
Dorothee Bär: Mit dieser Reaktion dürfte die CSU-Ministerin nicht gerechnet haben.Bild: IMAGO images / dts Nachrichtenagentur
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Dorothee Bär: "Mond"-Statement von CSU-Forschungsministerin geht nach hinten los

Der Blick in die Sterne belustigt Social Media. Dabei meinte die CSU-Ministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt die Ankündigung ernst.
20.08.2025, 13:4020.08.2025, 13:40
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Mit großen Zielen wollte Dorothee Bär, unter anderem Bundesministerin für Raumfahrt, auf Instagram Aufmerksamkeit auslösen. "Wir wollen auf den Mond", schrieb die CSU-Politikerin dort, in großen Buchstaben vor einer Fotomontage von ihr und dem Mond.

Damit knüpfte sie an den schwarz-roten Koalitionsvertrag an. Dort ist tatsächlich erstmals festgelegt worden, dass ein:e deutsche:r Astronaut:in im Rahmen einer internationalen Mission den Mond betreten soll. Was als ambitioniertes Zukunftsversprechen gedacht war, entwickelte sich auf Social Media jedoch schnell zu einem gefundenen Fressen. Viele fragten deshalb in den Kommentaren:

"Ist das ein Satireaccount?"

"Die Weltraumfrage wird mehr und mehr zur Frage der kritischen Infrastruktur und damit unserer Sicherheit", erklärt Bär in der Stellungnahme. Man dürfe daher "die Forschung im All nicht autoritären Ländern oder einzelnen Tech-Milliardären überlassen".

Instagram: Dorothee Bär belustigt mit Mond-Ankündigung

Eigentlich gilt die Politikerin als Social-Media-affin. Aber die nüchternen Argumente prallten auf Instagram an den User:innen ab.

Unter Bärs Mond-Post sammelten sich dutzende Kommentare, die weniger Begeisterung und vielmehr Kopfschütteln zeigten.

Viele reagierten mit Ironie: "Reisende soll man nicht aufhalten", schrieb eine Person. "Weil da die Digitalisierung schon weiter ist", spottete eine weitere.

Besonders häufig war die Kritik zu lesen, dass es dringendere Baustellen gebe. "Können wir bitte zuerst die Infrastruktur der Bahn updaten und generalsanieren, bevor es auf den Mond geht?", bat jemand.

Ein anderer fasste es knapp zusammen: "Gibt Wichtigeres hier auf der Erde – pünktliche Züge und Internet für alle wäre ein Anfang." Wenn das funktioniere, könne man "über den Mond nachdenken". Ein weiterer User schrieb:

"Sind das dieselben Experten, die Markus Söder gesagt haben, dass man AKWs einfach wieder anschalten könnte?"

Kritik an Dorothee Bär: CSU-Ministerin mit falschen Prioritäten

Zwischen den belustigten Kommentator:innen findet sich aber auch tiefergehende Kritik an der Forschungsministerin.

So erklärte eine Userin in ihrem Kommentar, sie wolle nicht auf den Mond: "Ich wäre schon dankbar, nach 15-jähriger Bettlägerigkeit durch ME/CFS einfach so mal vor die Tür gehen zu können."

Für Betroffene schwerer Krankheiten wie ME/CFS, einer untererforschten chronischen Erschöpfungserkrankung, wirkt die Vision vom Mondflug zynisch. Denn währenddessen ist das eigene Leben von Immobilität geprägt, ohne Aussicht auf Besserung.

Insgesamt scheint die Initiative von Dorothee Bär also nicht nur auf Begeisterung zu stoßen. Viele haben offenbar das Gefühl, dass der Blick zum Himmel an den Bedürfnissen auf der Erde vorbeigeht. Eine Debatte, die die Raumfahrt übrigens seit Vorbereitung der ersten Mondlandung umgibt.

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