Gewalt gegen Menschen aus der LGBTIQ-Community nimmt weiter ihren Lauf.
Offenbar hat es erneut einen Angriff auf Menschen der Community gegeben. Laut dem Online-Nachrichtenportal "Queer.de" sollen am Freitag zwei schwule Männer in Niederbayern angegriffen und verletzt worden sein. Einer der beiden Opfer erlitt dabei offenbar einen Kieferbruch.
Nicht bloß die rohe Gewalt ist es, was Aktivist:innen und Politiker:innen immer wieder anprangern. Auch der politische und strafrechtliche Umgang mit (potenziellen) Täter:innen. Auch in diesem Fall.
Die queere Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer (Grüne) teilte den Artikel von Queer.de auf Twitter und holte dabei gleichzeitig zum Seitenhieb gegen den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder aus.
Ganserer wirft dem konservativen Politiker Populismus vor und deutet damit an, dass er mit seiner Politik Täter:innen in deren Wahrnehmung auch noch unterstütze.
Ganserer schrieb:
Das Pärchen, das dem queerfeindlichen Hass zum Opfer gefallen war, war zuvor aus einer Gruppe junger Männer heraus angepöbelt worden. Offenbar, so teilte es der Verein "Queer in Niederbayern" gegenüber "Queer.de" mit, hat man sie homophob beschimpft und angespuckt. Anschließend sei einer der beiden Opfer mit einem Faustschlag ins Gesicht niedergeschlagen worden. Er habe einen Kieferbruch erlitten und sei operiert worden.
Es ist in Deutschland bei weitem nicht das erste Mal, dass es zu einem solchen Vorfall kommt. Erst im September war ein junger trans* Mann auf einer Parade des Christopher Street Days in Münster zunächst ins Koma geprügelt worden. Eine Woche darauf starb der 25-jährige Malte C. an seinen Verletzungen.
Nach dem Angriff auf das schwule Pärchen in Niederbayern fordern Aktivist:innen nun, dass Bayern einen Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie in die Wege leitet. Bayern ist das einzige Bundesland in Deutschland, das einen solchen Aktionsplan noch nicht eingeführt hat.
Das Nachrichtenportal zitiert den Vorsitzenden des Vereins "Queer in Niederbayern", Herbert Lohmeyer, der die bayerische Landesregierung in die Pflicht nimmt.
Er sagt: "Wir sehen hier die Staatsregierung in der Pflicht, endlich etwas gegen diese stark zunehmenden queerfeindlichen Übergriffe zu tun." Diese weigere sich aber bis heute, einen solchen Aktionsplan einzuführen.
Die bayerische Grünen-Politikerin Tessa Ganserer schließt sich der Forderung nach einem Aktionsplan für Bayern an, wie sie schreibt.