Gerade erst hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit der Einstellung der Corona-Warnapp Schlagzeilen gemacht, schon wird deutlich, wo einer seiner nächsten Arbeitsschwerpunkte liegt.
Auch wenn Corona in der Arbeit des SPD-Politikers nach wie vor eine Rolle spielen wird, erlauben es seiner Einschätzung nach die niedrigen Inzidenzwerte, die App zur Kontaktverfolgung einzustellen. Seit dem 30. April lässt sie sich nicht mehr nutzen. Doch auf das eine Großprojekt, die Bekämpfung der Corona-Pandemie, folgt gleich das nächste: Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland, die noch in diesem Jahr kommen soll.
Bei vielen Menschen ist das aktuell ein großes Thema. Auch Youtuber Rezo hat die Möglichkeit genutzt und Lauterbach in seinem jüngsten Video direkt darauf angesprochen. Der Rahmen war dabei denkbar locker: Die beiden schauten sich Videos auf Tiktok an. Lauterbach bewies dabei wie gewohnt viel Humor.
Die beiden streiften dabei diverse Themen, unter anderem auch Klima-Aktivist:innen und die kommende Cannabis-Legalisierung. So auch als Rezo dem Minister ein Video zeigt, das rückwärts abgespult wurde und so den Eindruck erweckt, als würden Polizist:innen Klima-Aktivist:innen nicht von der Straße entfernen, sondern sie dort hinsetzen.
"Ich hab gedacht, dass das anarchistische Klimaaktivisten sind, aber ich habe zu kompliziert gedacht, die Dinge können so einfach sein. Es ist die Polizei, die das macht", sagte der SPD-Politiker gespielt überrascht.
Zudem schauten die beiden noch Katzenvideos, Kampfsportclips und Videos von feiernden Fußballfans. Als eine Frau dran ist, deren rote Augen zeigen, dass sie zuvor womöglich Gras geraucht hat, pausiert Youtuber Rezo das Video und spricht das Thema Legalisierung an.
Dabei witzelt er über Bayern und Landeschef Markus Söder von der CSU. Dieser ist ein Gegner der Legalisierung und hat bereits angekündigt, das Vorhaben der Bundesregierung blockieren zu wollen. "Die Bundesgesetze gelten auch in Bayern", sagte Lauterbach darauf bei Rezo. Man höre es in Bayern immer mal wieder tönen, aber das Gesetz werde kommen, da könne Bayern klagen, wie es wolle.
Er selbst habe früher Cannabis konsumiert, um sich als "Arzt und Gesundheitspolitiker einzuarbeiten" und auch die individuellen Auswirkungen nachvollziehen zu können. Von Rezo auf die geplanten Besitzmengen angesprochen – über 21-Jährige sollen 50 Gramm Marihuana besitzen dürfen und Menschen im Alter von 18 bis 21 Jahren 30 Gramm – sagte Lauterbach: "Wir müssen dagegenhalten, damit der Schwarzmarkt nicht profitiert".
Es dauert bis zum letzten Clip, bis die Zuschauer:innen Lauterbach lachen sehen. Zuvor kommentiert er die Videos immer nur schlagfertig und trocken, doch ein bisschen Schadenfreude kann er sich schließlich doch nicht verkneifen. Als Lauterbach sieht, wie einem Mann eine Tiefkühlpizza aus der Hand auf den Boden fällt, huscht ihm ein tatsächlich ein Lächeln über das Gesicht.