Taylor Swift mobilisierte Hunderttausende junger Menschen für den Wahlkampf in den USA.Bild: Invision/AP / Jordan Strauss
Good News
13.09.2024, 15:2822.09.2024, 19:50
Die USA sind nicht nur die älteste durchgehend bestehende Demokratie der Welt, auch ihr Wahlsystem ist kompliziert. Ein verworrenes Geflecht von Gesetzen, Vorschriften und Traditionen prägt das sogenannte "Electoral College". Und am Ende des Tages wird die Wahl in sieben "Swing States" entschieden, wo die Wechselwähler:innen den Ausschlag geben.
Weil trotz 200 Millionen Wahlberechtigten nur wenige Tausend Stimmen den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen, wiegt im US-Wahlkampf jedes Detail schwer. Die Unterstützung von Taylor Swift dagegen gilt nicht als kleine Randnotiz.
Vor ihrem Wahlaufruf hatten sich vor allem Trumps Republikaner monatelang gefürchtet. Nach ihrem Statement pro Kamala Harris, zeigt sich wie groß ihr Einfluss auf die Politik mittlerweile ist.
US-Wahl 2024: Taylor Swift ruft zur Registrierung auf
Besonders junge Menschen erreicht Taylor Swift in gigantischem Ausmaß. Das beweist eine Entwicklung im Anschluss an den Wahlaufruf, den sie im Rahmen der TV-Debatte am vergangenen Dienstag (Ortszeit) auf Instagram postete. Denn seitdem erfuhr die Homepage der US-Behörde für die Registrierung zur Wahl, "vote.gov" einen wahren Run.
Der Social-Media-Beitrag, der das Blatt im US-Wahlkampf endgültig zugunsten der Demokraten-Kandidatin Harris wenden könnte, verzeichnete mehr als zehn Millionen Likes. In dem Beitrag versicherte sie Trumps Rivalin die Unterstützung und rief Erstwähler:innen dazu auf, sich registrieren zu lassen.
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In dem Text verwies sie zudem auf die Website. Und zwar mit durchschlagendem Erfolg. Denn alleine in den ersten 24 Stunden danach verzeichneten die Betreiber knapp 400.000 Besucher:innen. Zum Vergleich: Im Verlauf der Vorwoche hatten pro Tag nur 30.000 User:innen den Weg auf die Plattform gefunden.
Auf "vote.gov" können sich Erstwähler:innen darüber informieren, wie und wo sie sich für die Wahl am 5. November anmelden können. Dass das allen 400.000 User:innen gelungen ist, steht allerdings infrage. Auf der Website selbst ist die Registrierung nicht möglich.
Angst der Republikaner wird wahr: Unterstützung für Kamala Harris
Bereits im vergangenen Wahlkampf ums Weiße Haus hatte Taylor Swift den demokratischen Kandidaten öffentlich unterstützt. Damals hatte Joe Biden Donald Trump geschlagen. Seitdem dürfte sich Swifts Einfluss aber noch einmal gesteigert haben. Mehrere Alben sowie ihre Eras-Tour, samt Kinofilm, hoben ihre Popularität auf eine neue Ebene.
Bereits vor ihrer öffentlichen Stellungnahme haben ihre Fans die Wählermobilisierung in die Hand genommen. Wie das Finanzmagazin "Forbes" schrieb, trommelte die Fangruppe "Swifites for Kamala" bereits seit August für die neue demokratische Kandidatin.
Einfluss auf die Demokratie: Swift mobilisiert Tausende Erstwähler
Der Fanclub half demnach bereits 97.000 Erstwähler:innen zur Registrierung. Ein Bericht zeigt, wie schwer Taylor Swifts Einfluss wiegt. Denn seit ihrem Statement verzeichnete die Gruppe einen Zuwachs um 550 Prozent.
Wie überwältigend Swifts Zustimmung ist, umreißt Jenifer Fernandez Ancona gegenüber dem Magazin. Sie steht einer demokratischen Spenderorganisation vor und sagt: "Ihre Bemühungen erreichen wichtige Wählerblocks der Gen Z und der Millennials in den wahlentscheidenden Staaten." Swifts Einfluss auf die Präsidentschaftswahl 2024 erreiche bisher ungekannte Maße.
Bestätigen kann das eine Vertreterin einer kleineren Plattform für Wahlinformationen. Die Website "Vote411.org" wird von der Frauenvereinigung "League of Women Voters" betrieben und weist ähnliche Entwicklungen auf. Demnach hat Taylor Swifts Wahlaufruf die Klickzahlen verdoppelt. Angaben der Organisation zufolge ging das mit einer bemerkenswerten Entwicklung her.
Denn zumeist bevölkern User:innen aus dem älteren Segment die Seite. Statt der üblichen Dominanz 55- bis 65-Jähriger, machen seitdem die 18- bis 24-Jährigen den höchsten Anteil der Besucher:innen aus.
Mit einer in der Nacht gestarteten Bodenoffensive Israels gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon hat die Lage in Nahost eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die israelische Armee sprach von "begrenzten" Angriffen auf Ziele in Grenznähe und nannte diese eine unmittelbare Bedrohung für Gemeinden in Nordisrael. Israels Luftwaffe bombardierte am späten Abend zudem erneut Ziele nahe der libanesischen Hauptstadt Beirut.