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USA: Trump ein Russland-Agent? Ehemaliger FBI-Beamter teilt Theorie

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Wie genau sind die Verbindungen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump hinter den Kulissen? Diese Frage kommt des Öfteren auf.Bild: imago images / Kremlin Pool
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Ist Trump eine Art Russland-Agent?

12.09.2024, 13:14
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Bei der großen TV-Debatte im Kampf um den Einzug ins Weiße Haus hat Donald Trump einmal mehr durchblicken lassen, dass seine politische Position – den Ukraine-Krieg betreffend – nicht wahr ist. Er antwortete auf die Frage nicht, ob er einen Sieg Kiews wünsche, wich aus.

Seine Kontrahentin Kamala Harris beschuldigte ihn daraufhin, ein "Handlanger" des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sein. "Wenn Donald Trump Präsident wäre, säße Putin jetzt in Kiew", sagte sie. Zudem warf sie ihm vor, Trump habe sich mit Diktatoren verbündet und demokratische Werte untergraben.

In den vergangenen Jahren ist des Öfteren aufgefallen, dass Trump Putin zumindest nicht abgeneigt ist.

Nun geht ein ehemaliger stellvertretender Direktor des FBI, Andrew McCabe, noch weiter. Er äußerte die Ansicht, dass Donald Trump als eine Art russischer Agent betrachtet werden könnte. Jedoch nicht im klassischen Sinne eines angeworbenen Geheimdienstmitarbeiters.

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Trump und Russland: Fragwürdige Verbindungen?

"Das halte ich für möglich", sagt McCabe im Gespräch mit dem Podcast "One Decision" laut dem "Guardian".

McCabe war 2018 von Trump als stellvertretender FBI-Direktor entlassen worden und nun im Podcast: Trump habe in der Vergangenheit genügend Anlass gegeben, sein Verhalten gegenüber Russland kritisch zu hinterfragen.

Besonders Trumps Umgang mit Wladimir Putin, sowohl in direkten Gesprächen als auch in öffentlichen Äußerungen, lasse Zweifel aufkommen. "Seine Telefonate, persönlichen Treffen und das, was er öffentlich über Putin gesagt hat, werfen erhebliche Fragen auf", sagt McCabe.

FILE - President Donald Trump, left, and Russian President Vladimir Putin shake hands at the beginning of a meeting at the Presidential Palace in Helsinki, Finland, July 16, 2018. (AP Photo/Pablo Mart ...
Das Verhältnis zwischen Trump und Putin ist zumindest fragwürdig.Bild: AP / Pablo Martinez Monsivais

Der ehemalige FBI-Beamte leitete während seiner Zeit beim FBI die Ermittlungen zur russischen Einmischung in die US-Wahlen 2016. Diese Untersuchungen beleuchteten mögliche Verbindungen zwischen dem damaligen Kandidaten Trump und Moskau. Trump entließ McCabe kurz vor dessen geplantem Ruhestand.

Später wurde ein Strafverfahren gegen McCabe eröffnet, das jedoch 2020 eingestellt wurde. Heute ist McCabe als Autor und Kommentator tätig.

Ukraine-Krieg: Trump zeigt zögerlicher Positionierungswille

Das Gespräch im Podcast fand kurz vor der großen TV-Debatte in Philadelphia statt, bei der Trump erneut für Aufsehen sorgte. Er weigerte sich nicht nur, klar Stellung zu beziehen, ob ein Sieg der Ukraine gegen Russland im Interesse der USA sei. Statt einem eindeutigen Bekenntnis für die Ukraine schlug er vor, "einen Deal auszuhandeln".

Trump behauptete zudem, der Krieg zwischen Russland und der Ukraine wäre nie ausgebrochen, wenn er noch im Amt gewesen wäre. Während er von seinen "guten Beziehungen" zu Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sprach, kritisierte er Vizepräsidentin Kamala Harris. Diese hätte seiner Meinung nach durch persönliche Gespräche den Konflikt verhindern können – eine Behauptung, die Harris vehement zurückwies.

USA: Ex-FBI-Beamter besorgt über mögliche zweite Trump-Amtszeit

Im Podcast sprach McCabe auch über seine Bedenken im Hinblick auf eine mögliche zweite Amtszeit Trumps. Er äußerte die "sehr ernste Sorge", dass eine erneute Präsidentschaft Trumps Russland weiter ermutigen könnte, sich in die US-Politik einzumischen. "Ihr Wunsch, Chaos und Spaltung in unserem politischen System zu stiften, besteht schon seit Jahrzehnten", sagte McCabe.

Russlands Ziel sei es, Destabilisierung zu fördern. "Wenn sie einem Kandidaten, den sie nicht mögen, schaden oder einem, den sie bevorzugen, helfen können, ist das ein Sieg für sie", so McCabe weiter. Für Geheimdienstmitarbeiter seien dies die Szenarien, über die man nachdenken müsse – auch wenn bislang keine dieser Vermutungen zweifelsfrei bewiesen sei.

Auch wenn die genauen Hintergründe seiner Beziehung zu Wladimir Putin nach wie vor im Dunkeln liegen, werfen seine wiederholten Äußerungen und Entscheidungen neue Fragen auf. Die Befürchtungen, wie eine zweite Amtszeit Trumps das geopolitische Gleichgewicht beeinflussen könnte, bleiben bestehen.

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