Die Taliban und die USA scheinen Gespräche zu führen – es geht um Frieden
29.07.2018, 08:5629.07.2018, 10:20
Mehr «Politik»
Zuletzt hatte es wieder viel Gewalt bei Anschlägen in Afghanistan gegeben. Jetzt scheinen aber Gespräche geführt zu werden – für den Frieden.
Zwei Vertreter der radikalislamischen Taliban haben, einem Medienbericht zufolge, ein Treffen mit Repräsentanten der
US-Regierung bestätigt.
An den Gesprächen im Golfemirat Katar vor
einer Woche hätten mehrere Vertreter der Taliban und die
US-Südasien-Gesandte Alice Wells sowie weitere amerikanische
Diplomaten teilgenommen, zitiert die "New York Times" am Samstag die
beiden Taliban-Vertreter.
Bei dem Treffen sei es um einen
Friedensprozess in Afghanistan gegangen. Die Islamisten würden sich
davon gute Resultate erwarten.
Das US-Außenministerium dementiere die Gespräche nicht, schreibt die "New York Times" weiter. In einem Briefing des Außenministeriums
diese Woche wurde eine Reise von Wells nach Katar bestätigt. Die
Taliban unterhalten in Doha ein halboffizielles Büro.
Der stellvertretende Leiter des Hohen Friedensrates in Kabul,
Ataullah Salim, sagte der Deutschen Presse-Agentur, ihm lägen keine
Informationen über Gespräche der Amerikaner mit den Taliban in Doha
vor. Es solle aber Direktgespräche jeder Partei geben und "wir werden
jeden Schritt begrüßen, der zu innerafghanischen Gesprächen führt".
Bereits vor rund zwei Wochen hatte die "New York Times" berichtet,
die Trump-Administration habe ihre Topdiplomaten angewiesen,
Direktgespräche mit den Taliban zu suchen, um den Krieg in
Afghanistan zu beenden. Dies wäre eine signifikante Änderung der
US-Politik.
Bisher hatten die USA gesagt, die Taliban sollten direkt
mit der afghanischen Regierung verhandeln. Sie schlossen alleinige
Verhandlungen mit ihnen aus. Ein Friedensprozess müsse unter
afghanischer Führung stattfinden. Die Taliban lehnen aber bisher
Gespräche mit der afghanischen Regierung ab und bezeichnen diese als
Marionettenregime.
Plan von Trump für den Krieg in der Ukraine: Sondergesandter spricht über Timeline
Der neue US-Präsident Donald Trump liefert Schlagzeilen in Fließband-Geschwindigkeit. Er droht mit Zollen, will am liebsten Kanada und Grönland einverleiben, schmeißt LGBTQIA+-Errungenschaften seines Vorgängers Joe Bidens über Bord und verlässt etwa die Weltgesundheitsorganisation.