Wladimir Putin hat seine Drohung wahrgemacht: Das Getreideabkommen zwischen Russland, der UNO und der Türkei ist erstmal Geschichte.
Seither diskutiert die Welt darüber, wie sich diese Blockade der Getreidelieferungen auswirken wird – vor allem auf den globalen Süden. Menschen auf dem afrikanischen Kontinent hungern schon jetzt.
Und das nicht, weil es nicht genügend Getreide gäbe, nein. Sondern, weil die Preise in den vergangenen Monaten in die Höhe geschossen sind. Mit dem Stopp des Abkommens sorgt Putin nun dafür, dass sich diese Entwicklung noch einmal verschärfen wird.
Doch die Ukraine hat andere Pläne – das zumindest erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag in einem Interview.
Demnach will er nämlich weiter liefern. Dabei bezieht er sich auf ein Abkommen, dass es zwischen der Ukraine, der Türkei und der UNO gegeben hat. Auf seiner Website schreibt sein Nachrichtenteam: "Das Abkommen zwischen der Ukraine, der Türkei und den Vereinten Nationen über die Schwarzmeer-Getreide-Initiative bleibt in Kraft, sodass unser Land bereit ist, das Funktionieren des 'Getreidekorridors' fortzusetzen." Das habe der Präsident in einem Interview mit afrikanischen Medien erklärt.
Weiter wird er zitiert:
Die Ukraine habe nicht gegen die Vereinbarungen verstoßen.
Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Getreidekorridor auch ohne die Beteiligung Russlands funktionsfähig bleiben wird. "Auch ohne Russland muss alles getan werden, damit wir diesen Korridor nutzen können. Wir haben keine Angst. Wir sind von Reedereien angesprochen worden. Sie sagten, dass, wenn die Ukraine den Korridor freigibt und die Türkei durchlässt, alle bereit sind, weiterhin Getreide zu liefern."
Seit Russland in die Ukraine einmarschiert ist, kam es zu erheblichen Unterbrechungen der ukrainischen Getreideausfuhren. Vor allem zu Beginn der Invasion: Mehr als vier Monate lang blockierten russische Militärschiffe ukrainische Häfen im Schwarzen Meer.
Im Juli 2022 vermittelten die Vereinten Nationen und die Türkei eine Vereinbarung, um einen humanitären Seekorridor im Schwarzen Meer zu sichern – weithin bekannt als das Getreideabkommen.
Bis Mai 2023 wurden laut Informationen des Europäischen Rats mehr als 30 Millionen Tonnen Weizen und andere Nahrungsmittel aus der Ukraine ausgeführt.