Lange ist diskutiert worden, ob Taylor Swift rechtzeitig beim Super Bowl, dem Finale der US-amerikanischen Football League NFL, eintreffen wird. Denn seit kurzem ist ihre Beziehung zu NFL-Spieler Travis Kelce offiziell, der mit seinem Team, den Kansas City Chiefs, beim Super Bowl am Sonntag angetreten ist.
Das Spiel fand in Las Vegas zwischen den Kansas City Chiefs und San Francisco 49ers statt – wobei sich die Chiefs mit 25 zu 22 durchsetzten und sich zum Sieger der NFL-Saison krönten. Ein erfolgreicher Abend also für Travis Kelce und Taylor Swift.
Problematisch war lediglich im Vorfeld, dass die Sängerin am Vorabend ein Konzert in Tokio spielte – durch die Zeitverschiebung war dann aber doch alles weitestgehend ohne Hektik zu schaffen und sie erschien mit einer großen Entourage an Bodyguards und Sicherheitspersonal beim Spiel in Las Vegas.
Doch nicht nur rund um Travis Kelce und den Super Bowl liegt alle Aufmerksamkeit auf dem Superstar, auch politisch wird ihr inzwischen eine große Bedeutung zugemessen.
Denn während der Corona-Pandemie ging Taylor Swift hart mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump ins Gericht. Ebenjener will es in diesem Jahr erneut versuchen – und fürchtet den Superstar wohl sehr. Damals sagte die Sängerin im Gespräch mit "The Guardian": "Er manipuliert und spaltet die amerikanische Öffentlichkeit. Nach dem Motto: 'Wenn du den Präsidenten hasst, hasst du Amerika'".
Jahre später fürchten nun Trumps Anhänger:innen, Swift könnte für die Präsidentschaftswahlen 2024 erneut ihre Macht nutzen. Und zwar für Trumps mutmaßlichen Gegenkandidaten: den amtierenden Präsidenten Joe Biden. Die Bewegung kündigte an, den "Heiligen Krieg" über Swift ausbrechen lassen zu wollen.
Trump hat dabei offenbar eine eigene Strategie, wie sich nun aus einem Post auf seiner eigenen Social-Media-Plattform Truth Social herauslesen lässt.
"Ich habe den Music Modernization Act für Taylor Swift und alle anderen Musikkünstler unterzeichnet und war für ihn verantwortlich. Joe Biden hat nichts für Taylor getan und wird es auch nie tun. Es ist unmöglich, dass sie den korrupten Joe Biden, den schlimmsten und korruptesten Präsidenten in der Geschichte unseres Landes, unterstützt und dem Mann, der ihr so viel Geld eingebracht hat, untreu ist", schrieb Trump.
Dabei bezieht er sich auf einen Gesetzentwurf zu Urheberrechtsfragen, den er 2018 unterzeichnet hatte. Er gilt als wegweisend für die Musikindustrie.
Trump fügte seiner Theorie noch den Satz bei: "Außerdem mag ich ihren Freund Travis, auch wenn er ein Liberaler ist und mich wahrscheinlich nicht ausstehen kann!"
Ein interessanter Weg, um die Unterstützung eines Popstars zu buhlen – finden auch einige Social-Media-User.
Der ehemalige Herausgeber des "Stern", Andreas Petzold schreibt beispielsweise auf X, ehemals Twitter:
Der offizielle Account der "Republikaner gegen Trump" hatte lediglich sehr viele aneinandergereihte "HAHAHA"-Lacher für Trumps Worte übrig.
Joe Biden wiederum geht das ganze anders an. Seine Berater:innen fuhren laut einem Bericht der "New York Times" eine regelrechte Kampagne auf, um Swift für sich zu gewinnen. Laut der "Times" sei die Kampagne regelrecht mit Vorschlägen überschwemmt worden, wie das gelingen kann – einschließlich der Entsendung von Biden zu einem Stopp von Swifts "Eras Tour".
Trumps Post über die mögliche Unterstützung seiner Person durch Swift kam nur wenige Stunden vor dem Aufeinandertreffen der Chiefs und 49ers.
In den konservativen Medien entbrannten aufgrund des Zeitpunktes des Bekanntmachens der Beziehung zwischen Swift und Kelce die wildesten unbegründeten Verschwörungstheorien. So hieß es beispielsweise, die Liga würde Spiele absichtlich manipulieren, sodass Kelce mit den Chiefs den Super Bowl erreicht und gewinnt, um anschließend die Wiederwahl Bidens zu unterstützen.
Bislang hat sich Swift nicht zu einer Mitteilung hinreißen lassen, wen sie wohl bei der Präsidentschaftswahl 2024 unterstützen wird. Aufgrund ihrer Äußerung zur Corona-Pandemie ist wohl aber davon auszugehen, dass es zumindest nicht Trump sein wird. Auch hatte sie 2020 in einem Interview mit dem "V Magazin" gesagt, dass sie Bidens Kandidatur 2020 unterstützen werde.